Vom 5. bis 8. April 2017 trafen sich Händler, Hersteller, Distributoren, Vertreter von Industrie und Handwerk sowie Musiker und Musikbegeisterte aus allen Teilen der Welt auf dem Frankfurter Messegelände. 56.700 Besucher aus 119 Ländern nutzten die Veranstaltung, um sich über die Entwicklungen am Markt zu informieren, Kontakte zu knüpfen und am umfangreichen Rahmenprogramm teilzunehmen. "Der MI-Markt befindet sich weiter im Umbruch – auf die sich verändernden Gegebenheiten haben wir mit Weiterentwicklungen des Messekonzepts reagiert und setzen diesen Weg konsequent fort. Das Feedback von Branchenvertretern zur Musikmesse 2017 sowie auch unsere Besucher- und Ausstellerbefragungen belegen eine spürbare qualitative Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Durch die Verlegung der Tagesfolge konnten wir zudem die Synergieeffekte mit der Prolight + Sound stärken. Mit dem Wegfall des Messesonntags ging wie erwartet ein Rückgang der Anzahl an Privatbesuchern einher. Daher besteht ein Ziel für die Zukunft darin, die Attraktivität des Messebesuchs für den musikinteressierten Endverbraucher am Freitagnachmittag und Samstag weiter zu erhöhen. Insgesamt ziehen wir ein positives Fazit und werden im Dialog mit Ausstellern und Verbänden weiter an einer zukunftsorientierten Handels- und Marketingplattform arbeiten“, sagt Michael Biwer, Group Show Director im Bereich "Entertainment, Media & Creative Industries“ der Messe Frankfurt Exhibition GmbH.

972 Aussteller stellten ihre Produkte dem internationalen Publikum vor. Neben Deutschland zählten die Niederlande, Italien, Frankreich, die Schweiz, Belgien, Großbritannien, Österreich, Polen, Schweden und China zu den Top-Besuchernationen. Darüber hinaus besuchten auch in diesem Jahr über 20.000 Musikfans die Veranstaltungen des Musikmesse Festivals. Als integraler Bestandteil des Musikmesse-Konzepts präsentierte das Festival mehr als 50 Auftritte nationaler und internationaler Künstler in den Clubs der Stadt. Mit dabei waren Konzerte von Extrabreit, Oleta Adams & hr-Bigband, Till Brönner, Steve Stevens & Band, Branford Marsalis Quartet feat. Kurt Elling und vielen weiteren.

Verbände der MI-Branche sehen Musikmesse auf einem guten Weg

Um den Mehrwert für alle Besuchergruppen zu steigern, wurde die Musikmesse um neue Anziehungspunkte ergänzt und das Rahmenprogramm erweitert. Gemeinsam mit dem Musikmesse Festival bot die Veranstaltung über 1.000 Programmpunkte von Konzerten und Live-Performances bis hin zu Workshops und Masterclasses. Das Feedback der Branche ist positiv: "Der Spitzenverband der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche Society Of Music Merchants (SOMM e. V.) begrüßt die Fortsetzung des 2016 begonnen Wegs einer umfassenden und immer noch andauernden Neuausrichtung. Bei dem neuen Konzept der Musikmesse bin ich mir sicher, dass einiges bewegt werden kann. Ein Wandel ist deutlich spürbar. Für deutsche, europäische und internationale Unternehmen gehört die Musikmesse in Verbindung mit der Prolight + Sound  zu den wichtigsten Instrumenten in der Business-to-Business-Kommunikation“, sagt SOMM-Geschäftsführer Daniel Sebastian Knöll.

Auch weitere Verbände ziehen ein positives Fazit. "Wir sind mit dem Verlauf der Musikmesse sehr zufrieden. Ich habe viele Händlerkolleginnen und -kollegen auf der Messe angetroffen. Die Frequenz in den Hallen war gut, die Messestände immer gut besucht. Auch die Business Academy, bei der wir in diesem Jahr erstmals mit eigenen Themen vertreten waren, ist auf einem guten Weg. Kurzum: Die notwendigen Veränderungen der Musikmesse werden von der Branche anerkannt“, sagt Arthur Knopp, Präsident des Gesamtverbandes Deutscher Musikfachgeschäfte (GDM). Die Bedeutung der Musikmesse hebt auch Gerhard A. Meinl hervor, Vorsitzender des Bundesverbands der deutschen Musikinstrumenten-Hersteller e.V. (BDMH): "Die Musikmesse in Frankfurt ist eine Notwendigkeit für die deutsche und europäische Musikindustrie und gerade auch Länder aus dem Osten. Wir wissen die Internationalität zu schätzen. Wir brauchen diesen Marktplatz und hoffen, dass ihn möglichst viele auch zukünftig nutzen, denn davon lebt die Musikmesse – von der Ausstellerseite her, ebenso wie von der Händlerseite“. Diese Sicht teilt Claudio Formisano, Präsident der CAFIM: "Die Confederation of European Music Industries betont die Bedeutung der Musikmesse als wichtigstes Event der Branche in Europa. Sie ist heute und in Zukunft unverzichtbar sowohl aus geschäftlicher Perspektive als auch für musikalische Bildung und Kultur.“

Die Musikmesse 2017 zeigte Innovationen

Die innovative Dynamik der Branche haben die Aussteller der Musikmesse erneut unter Beweis gestellt. Deutlich sichtbar war der Trend zum Einsatz neuer Materialien und Fertigungsmethoden. Vor dem Hintergrund der anspruchsvollen Aufgaben, die das Artenschutzabkommen CITES an die Branche stellt, wurde ein neues Verfahren präsentiert, das es ermöglicht, einheimische Holzsorten durch eine spezielle thermoenergetische Behandlung für den Bau hochwertiger Instrumente nutzbar zu machen. Ebenso wurde die weltweit erste Violine vorgestellt, die mit Hilfe der 3D-Druck-Technologie hergestellt wurde. Auch Kohlenstofffasern werden von immer mehr Manufakturen für die Fertigung von Instrumenten eingesetzt. Andere Hersteller setzen auf das Zusammenwirken von Instrumenten und mobilen Endgeräten, beispielsweise zur Unterstützung beim Erlernen von Spieltechniken. Auch Hybrid-Instrumente, die Aussehen und Haptik von analogen Instrumenten mit digitaler Klangerzeugung verbinden, stehen hoch im Kurs.

Führende Aussteller unterstreichen den Stellenwert der Musikmesse als Präsentationsplattform: "Wir stellen hier die direkteste Verbindung her zwischen uns und den Menschen, die unsere Produkte kaufen. Meine persönlichen Besuchsziele wurden sogar noch übertroffen. Wir planen, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein“, sagt Chris Martin, CEO, C.F. Martin & Co. Rundum zufrieden mit dem Messeverlauf zeigt sich Alessio Gerundini, CEO des italienischen Traditionsunternehmens Zero Sette Accordion Factory: "Die Veranstaltung 2017 war für uns die geilste Musikmesse der letzten Jahre. Vom ersten Tag an hatten wir eine gute Anzahl an Besuchern. Es stimmte sowohl die Quantität als auch die Qualität. Wir haben viele neue Kontakte. Wir hatten Besucher aus ganz Europa, aber auch aus Asien und Südamerika. In diesem Jahr hat einfach alles gestimmt.“

Auch Dietmar Schuh, Inhaber, Franz Sandner & Co, lobt die hohe Internationalität der Musikmesse: "Für mich ist es das Wichtigste, meine Kunden aus Übersee zu sehen. Innerhalb von vier Tagen hatte ich die Möglichkeit, Partner aus Korea, Japan, Australien, Kanada sowie den USA zu treffen. Als internationale Messe hat Frankfurt für mich den Stellenwert Nummer eins.“ Ruud Corstjens, Marketing and Artist Support bei Adams Musical Instruments, resümiert: "Wir waren sehr zufrieden mit der Musikmesse 2017 und hatten eine großartige Show! Es waren kontinuierlich viele Leute an unserem Stand, darunter viele Fachbesucher. Wir haben sehr gute Geschäfte gemacht und es war toll, so viele Musiker zu treffen.“

Lob für umfangreiches Rahmenprogramm

Zentrale Bestandteile des weiterentwickelten Messekonzepts sind zielgerichtete Erlebnis- und Education-Formate für die einzelnen musikalischen Communities. Ein Beispiel ist das 2016 gestartete Drum Camp mit Performances und Workshops weltbekannter Schlagzeuger. Das Konzept führte zur Rückkehr bekannter Marken. "Das Drum Camp war einer der Gründe, uns erstmals seit fünf Jahren wieder auf der Messe zu präsentieren. Wir sind vom Messeverlauf positiv überrascht. Mit der Besucherfrequenz sind wir mehr als zufrieden“, sagt Frank Boestfleisch, Product Manager der deutschen Premium-Marke Sonor.  Das Drum-Camp-Format wurde erstmals auf den Gitarrenbereich übertragen – mit Erfolg. "Das Konzept, uns in unmittelbarer Nähe des Guitar Camp zu präsentieren, hat uns voll überzeugt. Mit Bestandteilen wie diesen schafft die Messe einen großen Mehrwert für die Besucher“, sagt Bastian Krämer, Marketing-Leiter von Meinl Distribution, Vertrieb der Marke Ibanez. Insgesamt vier Konzertbühnen boten den gesamten Tag über Auftritte nationaler und internationaler Künstler. Zwischen den Bühnen auf dem Freigelände herrschte Festivalstimmung bei der Musikmesse Street Food Session. Das Engagement der Messe Frankfurt traf den Nerv vieler Aussteller: "Das Programm rund um die Musikmesse, in den Hallen, auf dem Freigelände mit den Food Trucks und Chill-Areas, aber auch in der Stadt, das ist einfach großartig. Es war meine 19. Musikmesse und ich kann sagen, dass wir bisher noch nie so viel Traffic an unserem Stand hatten. Die Weiterentwicklungen finde ich sehr gut und ich hoffe, dass sich in Zukunft noch mehr große Marken für eine Rückkehr entscheiden – denn die Besucher möchten diese Marken sehen. Ich würde sagen: Jeder, der dieses Jahr nicht hier war, hat etwas verpasst“, sagt Kai Böckmann, Geschäftsführer Trius Music, Vertrieb der Marke Orange.

Darüber hinaus erweiterte die Messe ihr Themenspektrum durch Angebote rund um Musiktherapie und –pädagogik. So präsentierte sich die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft erstmals mit dem "InstruMental Room“ auf der Musikmesse und luden interessierte Besucher zu interaktiven Programmpunkten wie Klangreisen und DrumCircles ein. Im neuen Areal "Discover Music“, das gemeinsam mit der Frankfurt Music Academy realisiert wurde, konnten Besucher unter pädagogischer Anleitung nach Lust und Laune ausprobieren. "Die vielen leuchtenden Kinderaugen sprechen eine eindeutige Sprache: Mit ‚Discover Music‘ haben wir dazu beigetragen, die Begeisterung für das Musizieren bereits im frühen Alter zu wecken. Das haben uns auch die Eltern und Betreuer bestätigt“, sagt Stefan Zint von der Frankfurt Music Academy.

Um die Business-Qualität in den Hallen zu steigern, setzte die Messe Frankfurt Maßnahmen zur Lautstärkeminderung um. So gab es akustische Trennungen zwischen einzelnen Produktgruppen – darüber hinaus wurden schallisolierte Kabinen zum Antesten von Instrumenten zur Verfügung gestellt. Wie im vergangenen Jahr gab es mit Halle 11.1 einen Bereich, der ausschließlich für Fachbesucher zugänglich war. Hier präsentierten sich Aussteller mit Business-Fokus – auch durch die Business Academy inspired by SOMM mit Vorträgen für Branchenprofis wurde die Halle zum Anziehungspunkt für den MI-Fachhandel. "Wir haben das erste Mal in der B2B-Halle ausgestellt und dies war sehr positiv für uns. Unser primäres Ziel war es, mit Händlern in Kontakt zu kommen. Wir konnten mit Geschäftspartnern aus aller Welt reden und fanden genau die richtigen Leute für unser Business. Obwohl wir in der Branche etabliert sind, ist es immer gut, neue Kontakte zu knüpfen – und Face-to-Face-Meetings funktionieren wesentlich besser als E-Mails“, sagt Stephen Wick, CEO, Denis Wick Products. Der qualifizierte Fachhandel würdigt die Musikmesse als internationales Get-together: "Als sehr positiv empfand ich, dass – trotz zum Teil geschrumpfter Ausstellungsflächen – alle wichtigen Leute da waren. Deshalb hat sich der Trip nach Frankfurt für mich absolut gelohnt: Ich hatte auf der Messe ein gutes Gespräch nach dem anderen. Als Network-Plattform ist die Musikmesse unschlagbar,“ sagt Günter Zierenberg, Geschäftsführer von Musik Produktiv. Martin Wiesenbauer, Inhaber von Music World in Augsburg, bestätigt die positiven Prozesse, die im Zuge der Neuausrichtung angestoßen wurden: "Die Show ist nach wie vor ein extrem wichtiger Anziehungspunkt für unsere Branche. Mein Eindruck in diesem Jahr ist, dass sichtbar versucht wird, mit den Heroes – die es in unserer Branche noch gibt – eine Magnetwirkung zu erzielen.“

Starkes Messeduo mit wertvollen Synergien für die Musik- und Eventbranche

Von Mittwoch bis Freitag – und damit einen Tag länger als 2016 – fand die Musikmesse parallel zur Prolight + Sound statt, der internationalen Messe der Technologien und Services für Entertainment, Integrated System und Creation. Das Frankfurter Messegelände wurde so zum Get-together der gesamten Musik- und Eventbranche, das rund 100.000 Besucher aus 144 Ländern anzog. Insgesamt präsentierten sich an den Messetagen 1.922 Aussteller aus 55 Ländern.

Die nächste Musikmesse findet vom 11. bis 14. April 2018 statt.