Der Ausfall von Musikunterricht an Schulen und die damit verbundene fehlende musikalische Bildung in Deutschland ist in aller Munde. Ein Grund ist der Fachkräftemangel in diesem Bereich. Die Hochschule für Musik und Theater Hannover (HMTH) als eines der Ausbildungsinstitute für Musiklehrerinnen und Musiklehrer im norddeutschen Raum startet jetzt eine langfristige Offensive mit dem Ziel der Verbesserung dieser Situation.
Folgende Punkte werden im Rahmen der Offensive von der niedersächsischen Musikhochschule in Zukunft verstärkt verfolgt werden:
1.) Für Studierende den Beruf des Musiklehrers/ der Musiklehrerin attraktiv machen
Durch die ungewöhnlich große Pensionierungswelle von Lehrern bis mindestens zum Jahr 2015 vergrößert sich das Defizit von Musiklehrern an den Schulen kontinuierlich bei etwa gleichbleibender Bewerberzahl für den Studiengang Schulmusik an den Musikhochschulen und Universitäten. So sind momentan allein in Niedersachsen 44 Stellen für die Gymnasien des Landes ausgeschrieben, die bei weitem nicht alle besetzt werden können. Deswegen greifen Schulleiter immer häufiger dazu, bereits Studierende befristet im Musikunterricht einzusetzen.
Nachdem die Hochschule für Musik und Theater Hannover in ihrer Studienordnung bereits eine verstärkte praxisorientierte Ausbildung in der Bachelor- und Masterphase konzipiert hat, startet die Hochschule eine nachhaltige Initiative für höhere Medienkompetenz von Schulmusiker/innen. Zahlreiche Impulse sind vorgesehen, die in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen und Tutorien den Computer, die Filmkamera und das Aufnahmegerät in einen konkreten musikpädagogischen Anwendungsbezug stellen. Zusätzlich wird ein Medialab mit 12 Arbeitsplätzen eingerichtet, an dem die Master-Studierenden experimentell Musik-Materialien am Computer erarbeiten und anschließend in der Schule erproben können.
Außerdem stattet sie im WS 2009/2010 ihre Studierenden im Masterfach „Lehramt an Gymnasien Hauptfach Musik“ auch mit einem Laptop aus, damit diese den Umgang mit einem veränderten Handwerkszeug für den Musikunterricht erlernen. Das Notebook erhalten die Studierenden kostenfrei zu Studienbeginn – ein klarer Studienstandortvorteil für Hannover. (Die Bewerbungsfrist für den Studiengang läuft noch bis zum 15. Juli 2009, weitere Informationen zum Studiengang: http://www.hmt-hannover.de/de/studium/studienangebote/lehramt-an-gymnasien-master/). Die Ausstattung wird zum Teil durch den Förderkreis der HMTH ermöglicht.
Gleichzeitig arbeitet die Hochschule mit n21 der niedersächsischen Landesregierung (http://www.n-21.de/) zusammen, die mit dem Programm des "mobilen Lernens" einen ganz neuen Impuls für die Schulen geben, indem didaktische Modelle für das Notebook aufgebaut werden.
2.) Das Thema musikalische Bildung in der Öffentlichkeit durch themenbezogene Aktionen und Tagungen präsent halten sind Kernziele für die niedersächsische Musikhochschule. Als thematischen Auftakt wird das Institut für musikpädagogische Forschung der HMTH im November 2009 eine „Woche der Schulmusik“ in Hannover ausrichten. Hier wird die Leistungsfähigkeit der künstlerischen und wissenschaftlichen Ausbildung nicht zuletzt dadurch gezeigt, dass die Professoren und Dozenten am 19. November 2009vormittags in die allgemeinbildenden Schulen in Hannover gehen werden und Einblicke in ihre Arbeitsgebiete geben. Das genaue Programm der „Woche der Schulmusik“ wird in Kürze bekannt gegeben.
Mit der Offensive verbunden sind der Wunsch und das Ziel der Hochschule, ihre gesellschaftspolitische Verantwortung wahrzunehmen und durch den offensiven und medienwirksamen Einsatz mit verschiedensten Initiativen zur Verbesserung und Steigerung der Musiklehrer-Ausbildung beizutragen.
Absätze
Quelle
http://www.hmt-hannover.de