‚Strategien für Hersteller in der digitalen Welt‘, ein Thema, dem sich am 07.11.2015 die Mitglieder des Bundesverbandes der deutschen Musikinstrumenten-Hersteller u.a. anlässlich ihrer Jahrestagung in Wiesbaden widmeten. Dazu hielt Jakob von Wolff, der 12 Jahre an der Seite von Gerhard A. Meinl in der Musikinstrumentenbranche tätig war, einen vielbeachteten Vortrag, indem er am Beispiel der Gmundner Keramik, für die er seit nunmehr 3 Jahren verantwortlich zeichnet, Parallelen zur Musikinstrumentenbranche aufzeigte. Er rief auf, sich den Zeichen der Zeit zu stellen, denn die allgemeine Digitalisierung lasse sich weder zurückdrehen noch aufhalten, werde im Gegenteil weiter voranschreiten.

Herkunftsnachweis ’Made in Germany’ – Die Globalisierung macht auch vor der Musikinstrumentenbranche nicht Halt. Klangvolle deutsche Markennamen oder angelehnte Wortschöpfungen werden von jeher von der ausländischen Konkurrenz gerne genutzt, um beim Endkunden den damit verbundenen Qualitätseindruck zu erwecken. ’Made in Germany’ dient dem Herkunftsnachweis, doch schafft ein zertifiziertes Gütesiegel mehr Markttransparenz für alle, insbesondere den Endkunden. Anhand einer ganzen Reihe von Beispielen wurden die positiven Auswirkungen, wie sie in anderen Bereichen festzustellen sind, geschildert.

MI-Forschung zielgerichtet – Um die Qualität der Produkte der Mitglieder des BDMH zu sichern und zu verbessern, werden ständig Forschungsprojekte zu aktuellen Themen aufgelegt. Die Mitglieder informierten sich über den aktuellen Stand sowie zukünftige Vorhaben und befassten sich ausführlich mit dem Thema Nickel. Es wird in vielen Bereichen, insbesondere da, wo der Endkunde in direkten Kontakt gerät und es zu allergischen Reaktionen, etc. kommen kann, heute schon nicht mehr bzw. kaum noch verwendet. Jedes Restrisiko sollte aber ausgeschlossen bleiben. Um dies zu gewährleisten, werden ständig Ersatzstoffe geprüft.

Musikmesse geht neue Wege – Spannend wie je, entwickelt sich die führende Veranstaltung der weltweiten Musikinstrumentenbranche. Das dies auch zukünftig so bleibt, liegt ganz im Sinne der Mitglieder des BDMH, können sich diese doch mit der ausländischen Konkurrenz im heimischen Umfeld messen. Die Musikmesse entstand seinerzeit auf deren Initiative, so dass diese von jeher ohnehin eine starke Bindung empfindet. Mit dem neuen Konzept rücken die Interessen der Aussteller und Messebesucher noch deutlicher als bisher in den Fokus und dürfte zu einer weiteren Optimierung, d.h. einer erfolgreichen Messeteilnahme für alle sorgen. Gespräche mit den Verantwortlichen der Messe Frankfurt ergaben interessante Perspektiven gerade auch für deutsche Hersteller.

Vorstand – Im Rahmen der Neuwahlen wurde RA Gerhard A. Meinl für weitere drei Jahre als Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller (BDMH) mit Sitz in Wiesbaden bestätigt; er steht dem Verband bereits seit 1998 vor. Der studierte Jurist und gelernte Metallblasinstrumentenmacher entstammt der Instrumentenbauer-Dynastie Meinl-Langhammer aus Graslitz im Sudetenland und ist in der 7. Generation im Blasinstrumentenbau tätig. 1991 privatisierte er die B&S in Markneukirchen im sächsischen Vogtland und baute mit seinem Familienunternehmen die JA Musikgruppe, die er 2012 mit der französischen Buffet Gruppe vereinigte. Im Verband ist er beauftragt, die Buffet Group Deutschland GmbH zu vertreten, die die Betriebsstätten B&S und Schreiber/Keilwerth in Markneukirchen/Vogtland, sowie Wenzel Meinl in Geretsried/OBB umfasst. Er ist seit 2013 Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates, stellvertretender Stiftungsvorsitzender des Frankfurter Musikpreises, stellvertretender Vorsitzender des Internationalen Musikwettbewerbs Markneukirchen u.v.m. aber auch 3. Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Geretsried und im Kreisvorstand der CSU Bad Tölz-Wolfratshausen.
Zu seinen Stellvertretern wurden Annette Müller-Zierach, Pirastro GmbH Musiksaiten und Zubehöre, Offenbach/Hessen + Rappershausen/Bayern und neu im Vorstand sowie Klaus Schöller, Karl Höfner GmbH & Co KG, Streich- und Zupfinstrumente sowie Bestandteile, Hagenau/Bayern gewählt. Ebenso neu in den Vorstand gewählt wurde Gabriela König, König und Mayer GmbH & Co KG, Musikzubehör, Wertheim Baden-Württemberg. Ebenfalls im Amt bestätigt wurde Joachim Winter, Jakob Winter GmbH, Koffer und Etuis für Musikinstrumente, Nauheim/Hessen.