Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) hat gemeinsam mit der GfK Entertainment GmbH und der Wirtschaftsuniversität Wien einen neuen Ansatz zur Eindämmung von Manipulationen im Streaming-Bereich vorgestellt. Mit der im Auftrag der Musikindustrie entwickelten „Streaming Anomaly Detection“ (SAD) gibt es erstmals einen Ansatz, Anomalien konsequent zu identifizieren, indem zentrale Indikatoren von Artist- oder Song-bezogenen Daten ausgewertet werden. Ist ein Song beispielsweise millionenfach gestreamt worden, der Künstler oder die Künstlerin hat aber auf seinen oder ihren Social-Media Profilen jeweils nur eine Handvoll Follower, sehr wenige monatliche Hörer:innen und der Song ist kaum in relevanten Playlisten vertreten, wird dies vom System als unwahrscheinliche Konstellation erkannt, die den entsprechenden Partnern zur Kenntnis gegeben wird. Die Eindämmung von Streaming-Manipulation ist seit langem ein zentrales Anliegen des BVMI und seiner Mitglieder, gegen das bislang mehrfach erfolgreich gerichtlich vorgegangen wurde, und war vor dem Hintergrund der negativen Auswirkungen auf den digitalen Markt Gegenstand deutlichen politischen Interesses.

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und offizieller Ansprechpartner der Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft: „Betrugsbekämpfung hilft allen. Das künstlich generierte Abrufen von Musiktiteln ist unlauter und kann zu erheblichen negativen wirtschaftlichen Auswirkungen führen. Der jetzt vom BVMI vorgestellte Ansatz ergänzt die bisherigen individuellen Maßnahmen der Streaming-Anbieter um die Möglichkeit, mutmaßliche Betrugsversuche über alle Plattformen hinweg zu erkennen und effektiv Maßnahmen zu ergreifen. Es ist im Interesse aller Beteiligten, dass die Musikindustrie hier investiert und aktiv wird!“

Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI: „Der BVMI und seine Mitglieder führen seit vielen Jahren erfolgreich Verfahren gegen Manipulationsdienste. Dies in der Überzeugung, dass illegale Aktivitäten in Kooperation mit unseren Partnern auch weiterhin konsequent eingedämmt werden müssen. Im Zuge unserer Strategie zum zukünftigen Vorgehen gegen Betrugsversuche im Streaming-Bereich haben wir uns nun mit der GfK Entertainment und der Wirtschaftsuniversität Wien verstärkt, die eine Methode zur strukturierten Anomalie-Erkennung im Musik-Streaming-Bereich entwickelt haben, um uns diesem Phänomen im Interesse der Kreativen und ihrer Partner noch holistischer zu widmen.“