Der Bundesverband Musikindustrie e. V. (BVMI) begrüßt das klare Votum des Europäischen Parlaments für einen besseren Schutz geistigen Eigentums im Internet. „Das ist ein klares Signal aus Straßburg - auch an die nationalen Gesetzgeber -, endlich pragmatische Lösungen gegen die illegale Nutzung von Musik, Filmen, Büchern, Games oder Software zu entwickeln und umzusetzen“, sagte Prof. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. am Donnerstag in Berlin.

Das Europäische Parlament hatte am Mittwoch mit klarer Mehrheit von 328 zu 245 Stimmen für den sogenannten Gallo-Report gestimmt, der die Einführung von Regelungen für einen besseren Schutz Geistigen Eigentums vorschlägt. Der Report plädiert dabei unter anderem dafür, dass alle Beteiligten an der Erarbeitung gemeinsamer Ansätze mitwirken.

„Solange die illegalen Quellen sprudeln, verhindert die zögerliche Haltung des Gesetzgebers weiterhin Investitionen in innovative digitale Angebote und kostet zunehmend Arbeitsplätze in der Kreativwirtschaft“, so Gorny weiter. So kommt die von der Internationalen Handelskammer im Sommer vorgestellte TERA-Studie zu dem Ergebnis, dass die illegale Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte im Internet allein in Deutschland im Jahr 2008 bei Produktion und Vertrieb von Spielfilmen, TV-Serien, Musik und Software einen Schaden von 1,2 Milliarden Euro verursacht und damit rund 34.000 Arbeitsplätze gekostet hat.

Für alle 27 EU-Staaten errechnet die Studie für 2008 einen Verlust von 10 Milliarden Euro und 186.000 Jobs. Ohne konkrete Gegenmaßnahmen könnten sich diese Zahlen bis zum Jahr 2015 in der EU auf 56 Milliarden Euro und rund 1,2 Millionen Arbeitsplätze kumulieren. Die illegale Verbreitung und Nutzung bedroht nach der Software- und Musikindustrie nun auch zunehmend die Film- und Rundfunk-Branche sowie die Buchwirtschaft.