Wie prägen Klänge die Atmosphäre eines Gebäudes oder einer ganzen Stadt? Und wie werden künstliche Klangwelten, etwa im Kino, in Computergespielen oder in Klanginstallationen gestaltet? Klänge und Klangwelten sind in den vergangenen Jahrzehnten auf vielfältige Weise in den Fokus von Architekten und Stadtplanern, Audio-Designern und Musikproduzenten sowie historischer und kulturwissenschaftlicher Forschung gerückt. Neue Praxis- und Forschungsfelder sind entstanden, in denen etwa die Geschichte der Klänge und Klangtechnologien, urbane und ländliche Klanglandschaften (‚Soundscapes‘) und deren Klangökologie, das auditive Design von alltäglichen Lebensräumen und Konsumprodukten sowie die künstlerische Gestaltung von Klang in Musik, Kunst und Film diskutiert werden.

Die interdisziplinäre und internationale Tagung "Gestaltung von Klangwelten“ stellt sich von Donnerstag, 20. bis Samstag, 22. September im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums aus Anlass des 100jährigen Jubiläums der Gründung des Bauhauses in Weimar die Aufgabe, die Bauhaus-Konzepte von Architektur, Design und Gestaltung auf ihre Bedeutung für die aktuellen Entwicklungen in auditiver Raumgestaltung und Architektur, Audio-Design, Musikproduktion und Klangkunst zu befragen. Obwohl sich die führenden Akteure des Bauhauses in ihren Schriften nur indirekt mit Fragen einer klanglichen Gestaltung der menschlichen Lebenswelt beschäftigt haben, scheinen ihre Konzepte in den entsprechenden Forschungs- und Praxisfeldern bis heute durch.

Die Organisatoren der internationalen Tagung, Prof. Dr. Martin Pfleiderer und Dr. Fabian Czolbe vom Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena der HfM Weimar und FSU Jena, haben zur Diskussion dieser Fragen Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Praxis- und Forschungsbereichen eingeladen. Tagungssprache ist Deutsch, der Eintritt ist frei. Das Programm ist auf der Tagungswebsite einzusehen: https://klangwelten.hfm-weimar.de/

Begleitet wird die Tagung durch eine künstlerische Intervention der Berliner Klangkünstlerin Kirsten Reese, die im Treppenhaus des Hauptgebäudes der Bauhaus-Universität, Geschwister-Scholl-Straße 8, stattfindet. Darin stellt Reese Fragen nach den Möglichkeiten und Konsequenzen der Klanggestaltung an spezifischen Orten. Wie können Raum, Klang und Mensch spannungsreiche und kreative Interaktionen miteinander eingehen? Die Klangintervention wird die Tagung eröffnen (Donnerstag, 20. September, 18:00 Uhr) und steht zusätzlich am Freitagabend (18-20 Uhr) sowie Samstagnachmittag (14-16 Uhr) allen Interessierten zur eigenständigen Erkundung offen.

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