Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine trifft auch viele junge Künstlerinnen und Künstler. Ukrainische Studierende sind nicht nur gezwungen, ihr Studium zu unterbrechen, oder können es gar nicht erst beginnen, sondern sie müssen sich auch auf die Flucht außer Landes begeben. An der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) trafen in den letzten Wochen zahlreiche Anfragen für eine Studienmöglichkeit ein.
Dank des großen Engagements zahlreicher Hochschulmitglieder und weiterer institutioneller und privater Unterstützung konnte die HMTM nun kurzfristig 50 geflüchtete Studieninteressierte aus der Ukraine aufnehmen (28 Studierende im Musikbereich, 10 Schauspielstudierende in Kooperation mit der Theaterakademie August Everding und 12 Studierende an der Ballett-Akademie).
Die Studierenden können damit schnell und unbürokratisch ihre Ausbildung im Rahmen eines spezifischen Gaststudiums an der HMTM fortsetzen, erhalten eine kostenfreie Unterkunft und finanzielle Unterstützung, Mittagsmahlzeiten, einen speziellen Deutschkurs sowie umfangreiche Hilfe bei Registrierungen und beim Ankommen in München. Um ihnen und anderen geflüchteten Künstler*innen eine langfristige Perspektive zu bieten, hat die HMTM außerdem die Bewerbungsfrist zur Eignungsprüfung für geflüchtete Personen aus der Ukraine bis zum 30. April 2022 verlängert.
Die Aufnahme der Studierenden im laufenden Studienjahr war nur möglich, aufgrund des großen gemeinsamen Engagements von Lehrenden, Studierenden und der Verwaltung der Hochschule.
Prof. Dr. Bernd Redmann, Präsident der HMTM: »Die Bereitschaft unserer Lehrenden, kurzfristig junge Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine zusätzlich zu ihren bestehenden Lehrverpflichtungen zu unterrichten, war überwältigend. Viele Studierende und Lehrende unterstützen die jungen Menschen, die nach München kommen, im direkten Austausch oder mit Benefizkonzerten. Die Hochschulverwaltung hat schnelle und unkomplizierte Wege für geflüchtete Studierende gefunden. Viele Hochschulmitglieder helfen außerdem bei der Vermittlung von Wohnraum, bei der Einwerbung von Spenden oder bei alltäglichen Fragen wie etwa Übersetzungen. Ich möchte daher allen Beteiligten in unserer Hochschulfamilie meinen ausdrücklichen Dank aussprechen.«
Der Dank der Hochschule gilt auch der großzügigen privaten und institutionellen Unterstützung in diesem Zusammenhang, etwa durch die Gesellschaft Freunde der Hochschule für Musik und Theater München e.V., der Erika und Georg Dietrich-Stiftung, der UNITEL Musikstiftung, des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, Prof. von Voss/»Kinder im Zentrum – Für Kinder e. V.« u.v.a.