Die Musikfirmen bleiben mit ihren Investitionen die zentralen Partner der Künstler beim Aufbau langfristiger Musikerkarrieren: Weltweit flossen im vergangenen Jahr mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung (A&R; 2,8 Mrd. US$) und Vermarktung neuer Talente (1,7 Mrd. US$), das ist zusammen mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Einnahmen aus verkauften Musikaufnahmen. Obwohl sich die Branchenumsätze infolge der Digitalisierung zwischen 1997 und 2011 nahezu halbiert haben, ist die Risikobereitschaft der "Plattenfirmen“ damit unvermindert hoch. Diese Zahlen entstammen der aktuellen Ausgabe des internationalen Branchenreports "Investing in Music“. Sie wird heute von IFPI (International Federation of the Phonographic Industry), dem internationalen Dachverband des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), in Zusammenarbeit mit dem internationalen Netzwerk der unabhängigen Musikfirmen WIN (Worldwide Independent Network), veröffentlicht.

Die Investitionen im Bereich A&R (Artist & Repertoire) liegen mit 2,8 Milliarden US-Dollar bei 17 Prozent und sind damit gegenüber dem letzten Report (2013: 2,5 Mrd. US$) sogar weiter gestiegen. Der Bereich A&R entscheidet darüber, ob ein Künstler oder eine Künstlerin vielversprechend genug ist, um unter Vertrag genommen zu werden. Keine andere Branche investiert anteilig so viel in den vergleichbaren Bereich R&D ("Research & Development“ bzw. "Forschung und Entwicklung“), wie das Industrial R&D Investment Scoreboard 2015 der EU zeigt: Demnach kommen nur die Technologiebranche (15,1%) und die Pharmaindustrie (13,3%) auf ähnlich hohe Werte. Neu verpflichtete Künstlerinnen und Künstler machen derzeit gut ein Fünftel (21%) im Roster der Musikfirmen aus.

Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI: "Innerhalb der wachsenden Schar aktiver Musikerinnen und Musiker diejenigen zu erkennen, die das Potenzial haben, auch kommerziell erfolgreich zu sein, setzt hohe Branchenexpertise und Know-how voraus und gehört zu den Kernkompetenzen unser Mitgliedsfirmen. Daran hat auch die Digitalisierung nichts geändert. Zu den bisherigen thematischen Schwerpunkten – A&R, Musikproduktion und -promotion – sind allerdings neue hinzugekommen, etwa das Online-Marketing oder die digitale Distribution. Ganz davon abgesehen, dass es die Firmen den Künstlerinnen und Künstlern durch Vorschüsse ermöglichen, sich vollständig auf die Musik zu konzentrieren – und nicht nebenher noch an der Konzeption und Umsetzung der eigenen Social Media-Kampagnen werkeln zu müssen. Sie bleiben deshalb zentrale Investoren und unverzichtbare Partner für diejenigen, die Musik wirklich professionell betreiben wollen. Wie bei Venture Capital-Gebern ist das Unternehmen dabei vom Erfolg überzeugt. Umso wichtiger sind klare Rahmenbedingungen, um solche privatwirtschaftlichen Investitionen in die kulturelle Vielfalt weiterhin zu ermöglichen.“

Hier finden Sie den vollständigen Report sowie die Original-Pressemitteilung der IFPI. Zur Microsite der IFPI geht es hier.