Nach dem Finale des Musikfests Bremen am 10. September haben Intendant Professor Thomas Albert und Geschäftsführer Jörg Ehntholt hochzufrieden eine erste Bilanz gezogen: "Es war ein denkwürdiger Festival-Jahrgang, bei dem sich die künstlerischen Darbietungen durchgehend durch höchste Qualität auszeichneten, die sowohl vom Publikum als auch von der Presse akklamiert wurden. Zahlreiche Programme und Künstlerkonstellationen mit signifikantem Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum haben das künstlerische Profil des Musikfest Bremen geschärft und seine internationale Ausstrahlung in der Festival-Landschaft unterstrichen. Noch vor der endgültigen Abrechnung können wir vermelden, dass 23.046 Besucher die 38 Veranstaltungen des dreiwöchigen Festivals in Bremen und ausgewählten Spielstätten im Nordwesten besucht haben. Damit zog das Festival mit seinem Gesamtkartenangebot von 27.318 Plätzen über 1.200 Besucher mehr als im Vorjahr an und hat eine Auslastung von 84 Prozent erreicht. Gleichzeitig können wir vermelden, dass wir den Etat eingehalten haben und ein ausgeglichenes Ergebnis ausweisen.“
Das Musikfest Bremen war am 19. August mit dem Eröffnungsabend "Eine große Nachtmusik“ gestartet, der mit seinen 27 Konzerten an neun Orten rund um den illuminierten Marktplatz rund 4.000 Besucher anzog. In den darauffolgenden drei Wochen folgten zahlreiche weitere Höhepunkte wie die jeweils zwei Gastspiele von Dirigent Teodor Currentzis und musicAeterna sowie von Jérémie Rhorer, dem diesjährigen Musikfest-Preisträger, und seinem Orchester Le Cercle de l’Harmonie. Als ausgewiesene Mozart-Experten ganz unterschiedlicher Ausrichtung stellten sie ihre Sicht auf dessen Opern "La clemenza di Tito“ und "Don Giovanni“ mit bestens aufeinander eingespielten Gesangssolisten zur Diskussion und überzeugten zudem jeweils mit ihren sakralen Programmen. Vokalkunst vom Feinsten boten zudem beispielsweise Bariton Matthias Goerne in einem von Pianist Daniil Trifonov hochkarätig begleiteten Liederabend sowie Sopranistin Céline Scheen und Countertenor Philippe Jaroussky, die unter der Führung von Christina Pluhar und ihrem Ensemble L’Arpeggiata das Programm "Händel goes wild“ vorstellten. Sinfonische Klangpracht versprühten neben dem bereits erwähnten London Philharmonic Orchestra auch Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, die unter der Leitung von David Zinman mit Pianist Igor Levit einmal mehr mit der Interpretation eines reinen Beethoven-Programms Maßstäbe setzte. Daneben sorgten im Bereich der Kammermusik Pianist Fazil Say mit einem Klavierabend genauso wie Geiger Nemanja Radulovi und sein Ensemble Les Trilles du Diable und das Quatuor Ebène für umjubelte, eigenständige Akzente.
Neuer Spielort im Nordwesten war in diesem Jahr Löningen im Oldenburger Münsterland. In die dortige Kirche St. Vitus, die als größte pfeilerlose Saalkirche Deutschlands gilt, kamen gleich zum ersten Musikfest-Gastspiel rund 600 Besucher, die Claudio Monteverdis Marienvesper in einer gefeierten Darbietung durch Philippe Herreweghe und sein Collegium Vocale Gent erlebten. Doch das Programm stieß bei weitem nicht nur bei Klassik-Freunden auf positive Resonanz. Während das "Summertime“-Open Air am Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven Jazz-Fans ein Gipfeltreffen des niederländischen Metropole Orkest mit den beiden US-Gesangsstars Dee Dee Bridgewater und Kurt Elling bescherte, sorgten Kristjan Järvi, sein Absolute Ensemble und die beiden Pianisten Stefano Bollani und Francesco Tristano mit ihrem "Absolute Club“ im BLG-Forum in der Bremer Überseestadt genauso für Begeisterung wie die drei dortigen Konzerte der Reihe "Musikfest Surprise“ mit Takuya Kuroda, Dee Dee Bridgewater und dem Esegesi Percussion Quartet.
Das 29. Musikfest Bremen findet vom 25. August bis 15. September 2018 statt.