Erstmals in diesem Jahr wird das Musikfest Berlin jeweils zum Auftakt der jährlichen Konzertsaison herausragende Orchester, Ensembles und Solisten nach Berlin holen. Auf einer heute in Berlin abgehaltenen Pressekonferenz stellten Joachim Sartorius, Intendant der Berliner Festspiele, Sir Simon Rattle, Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker und André Hebbelinck, künstlerischer Leiter des Musikfest Berlin, das neue Festivalformat und sein Programm vor.
Das Musikfest Berlin geht aus den traditionsreichen Festwochen hervor. So wie sich Berlin in den vergangenen Jahren von Grund auf gewandelt hat, bedurfte auch das Festwochen Konzept einer Re-Orientierung, Verdichtung und Neu-Positionierung. Entwickelt wurde das Format in mehrjähriger Planung und in enger Kooperation mit Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern: Im Mittelpunkt steht das große Ensemble. Das Musikfest Berlin fragt nach Auftrag und Stellung des Orchesters im 21. Jahrhundert – auch angesichts eines sich gesellschaftlich zunehmend durchsetzenden, für viele Klangkörper existenzbedrohlichen Wirtschaftlichkeits-Dogmas. Das Musikfest Berlin präsentiert deshalb nicht nur die üblichen Repertoire- und Tourneeprogramme: Perspektivisch geht es um das außergewöhnliche Werk, um historische Aufführungspraktiken, um das Verhältnis von zeitgenössischer und Alter Musik, um Entgrenzungen.
Themenschwerpunkt des ersten Musikfest Berlin vom 31. August bis 13. September ist die ost-mitteleuropäische und speziell tschechische Musik. Orchester und Künstler aus der ganzen Welt verleihen dem Festival internationale Bedeutung, darunter die Tschechische Philharmonie, das London Philharmonic Orchestra, das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam und das Chamber Orchestra of Europe. Ein Höhepunkt wird Janáceks „Jenufa“ in der konzertanten Aufführung der Berliner Philharmoniker mit Sir Simon Rattle sein, ein anderer das Gastspiel des New York Philharmonic unter Lorin Maazel. Die Staatskapelle Berlin und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin setzen weitere Akzente. Das SWR Sinfonieorchester und das Freiburger Barockorchester weisen mit (Ur-)Aufführungen von Komponisten der jüngsten Generation in die Zukunft.
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