„Viele kleinere und mittlere Musikfachgeschäfte werden sich auf Dauer nur behaupten können, wenn sie zusammen arbeiten oder sich zusammenschließen“, das erklärte Arthur Knopp, Präsident des Gesamtverbandes Deutscher Musikfachgeschäfte (GDM). Darum sei auch der Wunsch einiger Geschäfte, aus der Mitgliedschaft des GDM eine Musikfachhandels-Genossenschaft zu gründen, auf eine große Resonanz gestoßen. Knopp rechnet mit der Gründung einer Genossenschaft schon Anfang 2016.

Knopp: „Es geht nicht darum, noch mehr und noch billigere Instrumente aus Fernost zu importieren. Wir wollen in fairer Partnerschaft mit Lieferanten das Überleben vieler Fachgeschäfte sichern und deutschlandweit ein flächendeckendes Angebot an Musikfachgeschäften erhalten, aber auch mit allen Partnern, dem Fachhandel, den Lieferanten, den Branchenverbänden und den Ausbildungsstätten für das aktive Musizieren kämpfen. Schließlich ist Musik ein wichtiges Gut im Bewusstsein der Menschen.“

Als Wettbewerbsvorteil gegenüber den Großen nannte der GDM-Präsident, dass oftmals nur kleine und mittlere Geschäfte einen bestmöglichen Service bieten können und das Vertrauen des Kunden nachhaltig gewinnen. Das sei in kleineren oder mittleren Fachgeschäften, in denen Inhaber und Mitarbeiter persönlich intensiveren Kontakt zum Kunden pflegten, oft einfacher als in den großen Unternehmen. Dieser persönliche Kontakt des Verkäufers sei dann als großer Vorteil gegenüber dem Onlinehandel die Trumpfkarte.

Knopp bezeichnete den Werbeauftritt im Netz für die meisten kleineren und mittleren Händler als wichtiges Schaufenster. Das Geschäft im Onlinehandel sei aber klar verteilt. Deshalb müsse das Internet-Schaufenster des Handels, genauso wie das reale Schaufenster, gepflegt sein, um den Kunden ins Geschäft vor Ort einzuladen. „Ein Internet-Shop für unsere Händler, der immer auf dem aktuellen Stand ist, wäre z.B. so ein Angebot für die geplante Genossenschaft, weil der einzelne Händler es nur schwer allein leisten kann“, so der GDM-Präsident.

Knopp bedauerte, dass dem Musikunterricht in Elementarschulen keine oder nur zu wenig Beachtung geschenkt werde. Gerade dort müsse das Interesse an der Musik neu geweckt werden. Darum engagiere sich der Musikfachhandel hier besonders, denn in Kindergärten, Tagesstätten und Schulen fehle häufig das entsprechende Instrumentarium und die musikalische Ausbildung der Pädagogen. Knopp: „Seit über 40 Jahren sehe ich selbst als Musikfachhändler die große Herausforderung, den jungen Menschen die besondere Faszination des aktiven Musizierens zu vermitteln und dafür auch ehrenamtlich alles zu geben.“

Der GDM-Präsident: „Ich blicke optimistisch ins neue Jahr 2016, weil wir wie geplant die „Musikfachhandels-Genossenschaft“ gründen und damit für viele Geschäfte entscheidende Vorteile im harten Wettbewerb erreichen werden, denn bei nicht wenigen Geschäften geht es ums Überleben. Ich rufe alle Musikfachgeschäfte auf, mit uns gemeinsam für unsere Zukunft und für die Zukunft unserer Branche zu kämpfen.“