Eine gemischte Bilanz zieht der Gesamtverband Deutscher Musikfachgeschäft e.V. (GDM) aus dem Geschäftsjahr 2012 und besonders aus dem jüngsten Weihnachtsgeschäft. Das ergab eine Umfrage unter den GDMMitgliedsbetrieben, die nach dem 3. Advent und in der ersten Januarwoche durchgeführt wurde.

Arthur Knopp, Präsident des GDM, zum Umfrageergebnis: „Viele Kolleginnen und Kollegen haben sich nach einem mehr als durchwachsenen Sommer ein besseres Weihnachtsgeschäft gewünscht. Dieser Wunsch wurde nicht immer erfüllt, aber unterm Strich gleichen sich die negativen und positiven Berichte aus. Umso erfreulicher ist der wirklich gute Geschäftsstart des Jahres 2013 – das lässt auf einen besseren Verlauf als 2012 hoffen!“

In der Umfrage zeigten sich 48 Prozent der Befragten zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. Über die Hälfte war aber gar nicht zufrieden mit den bis zu diesem Zeitpunkt getätigten Umsätzen. Allgemein ließ sich feststellen, dass das eigentliche Weihnachtsgeschäft immer später startet – ein Trend, den auch der Handelsverband Deutschland (HDE) im deutschen Einzelhandel
bestätigte. Auch beim Vorjahresvergleich halten sich die Meinungen knapp die Waage: 42 % schätzten den Verlauf im Vergleich zum Vorjahr als gleich oder sogar besser ein, etwas mehr sehen das Weihnachtsgeschäfts des Vorjahres 2011 umsatzstärker.

Die Kunden kauften sehr verhalten, über die Gründe kann nur spekuliert werden. Immer mehr Händler beobachten zudem, dass Interessenten sich im Geschäft vor Ort beraten lassen und anschließend im Internet bestellen. Besonders der einfache Zugang über Tablets oder Smartphones verleiteten Kunden dazu, nach der Beratung im Fachgeschäft online bei großen Anbietern zu bestellen.

Dies geschieht nach Einschätzung der befragten Fachhändler meist aus Bequemlichkeit, denn nicht immer sei der Preis im Internet günstiger, auf jeden Fall fehle dort aber der Service, den nur ein Fachgeschäft bieten kann.

Die „Renner“ waren nach wie vor D-Pianos, akustische Gitarren und Zubehör, vor Weihnachten naturgemäß vermehrt Geschenkartikel. Weniger gut verkauften sich dagegen Schlagzeuge und Blasinstrumente.

Den Handel mit Musikinstrumenten und Noten gibt es in Deutschland seit mehr als 200 Jahren, die Berufsvereinigung der Musikfachhändler ist seit über 180 Jahren urkundlich belegt. Eine Tradition, die eine feste Größe im deutschen Kulturleben darstellt und sich nicht zuletzt auch in der Ausbildung zum Musikfachhändler, der einzige staatlich anerkannte Fachberuf im Musikfachhandel, widerspiegelt.

Heute sind im GDM rund 60 % der Musikfachgeschäfte in Deutschland organisiert – vom kleinen Ein-Mann-Betrieb bis hin zum mittelständischen Unternehmen, das europaweit agiert. Das Spektrum des Musikfachhandels umfasst den Handel mit Noten und Musikpublikationen, den sogenannten Musikalien ebenso wie den Handel mit Musikinstrumenten aller Art - akustisch oder elektronisch – und den Verkauf von Tonträgern. Der gesamte Einzelhandelsumsatz mit Musikinstrumenten und Zubehör beläuft sich 2012 auf rund 1 Milliarde Euro.