Die MGG geht online. Zu diesem Zweck haben die Verlage Bärenreiter und J.B. Metzler ab 2014 eine langfristige Zusammenarbeit mit Répertoire International de Littérature Musicale (RILM), dem Betreiber der weltweit größten bibliographischen Datenbank musikalischen Schrifttums, vereinbart. Die „MGG Online“ wird zweierlei bieten: den unveränderten Inhalt der Druckausgabe von 1994–2008 und darüber hinaus eine zum Erscheinungsdatum der „MGG Online“ aktualisierte Version mit Korrekturen und Revisionen, erforderlichenfalls auch neuen Artikeln. Ab voraussichtlich 2017 wird der gesamte Inhalt der berühmten Musikenzyklopädie Nutzern in einer neu geschaffenen Datenbank zur Verfügung stehen. Regelmäßig sich anschließende Updates sichern den Abonnenten der „MGG Online“ die Musikenzyklopädie MGG auch in Zukunft als Referenzwerk für die Musikforschung.

Die Verlage Bärenreiter und J.B. Metzler sind weiterhin für die Inhalte der MGG verantwortlich und werden dafür sorgen, dass die „MGG Online“ dauerhaft das Wissen über Musik ebenso zuverlässig wie aktuell darbietet. Die „MGG Online“ wird auch technisch aktuellen Erwartungen entsprechen. RILM bringt sein Fachwissen bei der Entwicklung und Erstellung einer Online-Datenbank ein, einschließlich umfassender Recherchewerkzeuge, zugänglich über eine komfortabel bedienbare Plattform. Als international agierender Partner ist RILM außerdem verantwortlich für die weltweite Vermarktung der „MGG Online“. Angebote für Bibliotheken und andere Nutzer werden rechtzeitig veröffentlicht.

Als Generalherausgeber wurde Prof. Dr. Laurenz Lütteken (Zürich) gewonnen. Lütteken gehört zu den international angesehensten Musikwissenschaftlern und ist aufgrund seiner breitgefächerten Ausrichtung prädestiniert für die inhaltliche Leitung der „MGG Online“. Als Generalherausgeber wird er zusammen mit der von den Verlagen eingerichteten Redaktion und mit einem international besetzten Beirat alle Aktualisierungen der „MGG Online“ inhaltlich konzipieren; die anerkanntesten Wissenschaftler werden Beiträge aktualisieren oder, wo nötig, neu schreiben. Auf diese Weise wird die „MGG Online“ den enzyklopädischen Anspruch der MGG einlösen und einen integralen Bestandteil der internationalen Musikwissenschaft im digitalen Zeitalter bilden.

Das Kürzel MGG steht seit einem halben Jahrhundert für das Referenzwerk „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“. Begründet von Friedrich Blume, der die erste Ausgabe der MGG (erschienen im Bärenreiter-Verlag zwischen 1949 und 1986) leitete, wurde die zweite Ausgabe der MGG von Ludwig Finscher herausgegeben. Sie erschien zwischen 1994 und 2008 in Koproduktion der Verlage Bärenreiter und J.B. Metzler. Diese zweite Ausgabe vereinigt in 29 Bänden und auf 25.000 Seiten alles Wesentliche über Musik. Sie bietet mit rund 20.000 Artikeln, verfasst von über 3.500 Autoren aus 55 Ländern, zu beinahe jedem Aspekt der Musik wissenschaftlich fundierte, allgemein verständliche Texte, außerdem zahlreiche Werkverzeichnisse, Bibliographien, Tabellen, Abbildungen und Register. Die MGG ist im umfassenden Sinne „Allgemeine Enzyklopädie der Musik“.

„Wir freuen uns, dass in absehbarer Zeit die MGG in der Onlineausgabe einem noch größeren internationalen Nutzerkreis zugänglich wird. Der Schatz des dort versammelten Wissens wird so mit den technischen Mitteln unserer Zeit verfügbar“, so Prof. Barbara Scheuch-Vötterle im Namen der Verlage Bärenreiter und J.B. Metzler.
Dr. Barbara Dobbs Mackenzie, Direktorin von RILM, fügt hinzu: „Die MGG ist ein großartiges und in ihrem Umfang unvergleichliches Werk: eine 29-bändige Basis für die Musikforschung und für alle Musikinteressierten des 21. Jahrhunderts. Es ist unbedingt notwendig, diese Enzyklopädie online zu veröffentlichen, um so die Arbeit all jener zu erleichtern, die sich mit Musik in ihrer mannigfachen Ausprägung beschäftigen. RILM wird hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten.“

Und der Generalherausgeber Laurenz Lütteken hebt hervor: „ Die ,MGG Online‘ versteht sich als Fortsetzung der beiden gedruckten Auflagen der Allgemeinen Enzyklopädie zur Musik. In einem ersten Schritt wird die digitalisierte zweite Ausgabe aktualisiert, danach sollen fortwährend Ergänzungen und Erweiterungen nach klaren redaktionellen Richtlinien erfolgen. Die ,MGG Online‘ ist, als Spiegel der weltweiten musikwissenschaftlichen Forschung, der Tendenz nach ein ‚work in progress‘. Die hohen, international Maßstäbe setzenden wissenschaftlichen Standards der Druckausgabe sind dabei auch für die Online-Version verpflichtend.“