Die europäischen Musikkulturen zwischen 800 und 1600 stehen im Fokus einer neuen, länderübergreifenden musikwissenschaftlichen Kooperation. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Musikforschung an der Universität Würzburg hat das Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar ein gemeinsames Forschungskolloquium zur „Musik vor 1600“ auf den Weg gebracht, das wechselweise in den beteiligten Städten stattfinden wird. Zum Auftakt treffen sich die Musikwissenschaftler am Freitag, 6. Dezember 2013 ab 12:30 Uhr am Institut für Musikforschung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Auf Thüringer Seite federführend sind Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt (HfM Weimar) und Prof. Dr. Michael Klaper (FSU Jena). Ihr Kooperationspartner in Bayern ist Prof. Dr. Andreas Haug. Zu ihrem Kolloquium haben die Organisatoren Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beider Häuser sowie auch Gastvortragende zu Referaten eingeladen, zu denen sie unter anderem mit Prof. Dr. Oliver Huck (Universität Hamburg) als international renommiertem „Respondenten“ ins Gespräch kommen werden. In den Referaten geht es unter anderem um das „Neue Lied des 12. Jahrhunderts“, um die „Kirchenmusikpflege unter den Naumburger Bischöfen Nikolaus von Armsdorf und Julius von Pflug“ und um die Frage, ob es eine „lutherische“ Musikgeschichtsschreibung gibt.

„Der Austausch mit anderen Instituten ist sehr wichtig, nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für uns“, betont Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt vom Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena. Das Forschungskolloquium in Würzburg thematisiert vieles heute selbstverständlich Erscheinende, das zuallererst seit dem 9. Jahrhundert experimentell erprobt worden war: musikalische Schrift, eine praxisbezogene Musiklehre und die kreative Beschäftigung mit Formen mehrstimmiger Musik, die den vielbeschworenen musikgeschichtlichen „Sonderweg“ Europas auf lange Sicht mit begründet hatte. Interessierte Gasthörer aller Fachdisziplinen sind herzlich willkommen, an diesem neuen Forum für Musik vor 1600 aktiv und passiv teilzunehmen.

Nähere Informationen: www.musikvor1600.de

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