Zur Zeit des Nazi-Regimes haben Tausende deutsche Künstler im Exil gearbeitet. Heute ist Deutschland Zufluchtsort für Künstler, die vor dem Krieg Schutz suchen. Einer von ihnen ist der Musiker Raed Jazbeh. Für seinen Traum, in der Hansestadt Bremen ein Exil-Orchester zu gründen, hat er alle Hebel in Bewegung gesetzt und dabei viel Unterstützung von den Bremern erfahren.

Vor etwas mehr als zwei Jahren kommt der Syrer in Bremen an. Gemeinsam mit fünf Kollegen aus dem „Arab Youth Philharmonic Orchestra“ gründet er hier zunächst das Ensemble „Camellia“, dessen musikalischer Direktor er ist. Doch dann kommt ihm die Idee, ein Orchester für alle im europäischen Exil lebenden syrischen Musikerinnen und Musiker ins Leben zu rufen – unter dem Namen „Syrian Expat Philharmonic Orchestra“.

Am Dienstag, 22. September 2015, war es dank der Unterstützung verschiedener Bremer Institutionen, Vereine und Privatleute soweit: Erstmals konzertierte das „Syrian Expat Philharmonic Orchestra“ (SEPO) in Bremen. Zu hören waren professionelle Exil-Musiker aus Syrien mit klassischen Orchesterinstrumenten und orientalischen Instrumenten. Unterstützt wurden sie von Musikern verschiedener Bremer Orchester. Auf dem Programm standen unter der Leitung von Martin Lentz syrische und arabische Orchesterwerke von Maias Alyamani, Jehad Jazbeh, Nori El Ruheiban, Suad Bushnaq, Kareem Roustom, Issa Boulos, Salim Dada und anderen. Außerdem: Musik von Franz Schubert, Peter Iljitsch Tschaikowsky, George Fenton und Ennio Morricone.

Dass Musik verbindet und Grenzen überwinden kann, haben die syrischen und bremischen Künstler an diesem Abend mit ihrem gemeinsamen Auftritt bewiesen.

Die Veranstaltung des „Syrian Expat Philharmonic Orchestra“ wurde unterstützt von: Musikschule Bremen, Bremer Rat für Integration (BRI), Kulturkirche St. Stephani Bremen, Kulturhof Peterswerder, Lions Club Cosmpolitan, Zahnarztpraxis Dr. (SYR) Ghannam, Bremer Bürgerstiftung, Zuflucht e.V.