Am Samstag, 7. Dezember 2013, wurde zum ersten Mal der von der Verlagsanstalt Handwerk in Düsseldorf und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin ausgeschriebene Musik-Preis des Handwerks verliehen. Der elfjährige Preisträger Janik Nagel aus Rheinbach bei Bonn erhielt im Rahmen der Schlussfeier des bundesweiten Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks in Dortmund in Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck als Preis eine Klarinette, überreicht von ZDH-Präsident Otto Kentzler und Hans Jürgen Below, Geschäftsführer der Verlagsanstalt Handwerk.
Die Idee, den Musik-Preis des Handwerks mit Unterstützung des Verbands Deutscher Musikschulen ins Leben zu rufen, hatte Verlagsleiter Below. Alle drei Jahre zum Handwerkstag gibt es von nun an als Preis ein Instrument aus deutscher handwerklicher Produktion, den Anfang macht die Klarinette. „Ein Kulturpreis in Sachen Handwerk geistert mir schon seit geraumer Zeit durch den Kopf“, erinnert er sich. „Da Musikinstrumentenmacher Handwerker sind und mir die Förderung junger musikalischer Talente am Herzen liegt, konnte ich den Zentralverband des Deutschen Handwerks von der Idee begeistern.“ Bei Otto Kentzler, in seiner Jugend selbst im Klarinettenspiel ausgebildet, stieß er auf offene Ohren: „Als Spitzenvertretung des deutschen Handwerks wollen wir den kulturellen Beitrag unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsgruppe noch stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken. Und gleichzeitig geht es uns auch hier darum, junge Talente zu fördern.“
15 junge Klarinettistinnen und Klarinettisten haben sich mit einem Video, auf dem sie ein Stück ihrer Wahl vortragen, um den Preis beworben. In der Jury unter der Schirmherrschaft von Jörg Widmann, Professor für Klarinette und Komposition an der Hochschule für Musik in Freiburg, wirkten ZDH-Präsident Otto Kentzler, Dr. Silke Zimmermann (Artistic Director Schloss Elmau), Siegfried Thilemann (Bundesinnungsmeister des Musikinstrumenten-Handwerks), Rainer Mehlig (Ehrenmitglied des Verbands deutscher Musikschulen), Dr. Bettina Heimsoeth (Redakteurin Deutsches Handwerksblatt), und Hans Jürgen Below als Initiator und Geschäftsführer des Verlags, der den neuen Preis stiftet. Holzblasinstrumentenmacher Harald Hüyng, aus dessen Düsseldorfer Werkstatt das Instrument kommt: „Es ist ein Modell in gehobener Ausstattung, mit 22 Klappen und deutscher Griffweise.“ Der Schwerpunkt des Meisters liegt in der handwerklichen Fertigung und Wartung von Klarinetten.
Janik Nagel beeindruckte die Juroren mit seiner für das Alter von elf Jahren ungewöhnlichen Beherrschung des Instruments und der hohen Musikalität des Vortrags. Schirmherr Professor Widmann: „Ich beglückwünsche den jungen Preisträger zu seinem neuen Instrument. Die Leidenschaft für die Musik und für die Klarinette lässt sich im Kindesalter mit einem erstklassigen Instrument sehr fördern. Der immense Einsatz, der notwendig ist, um im Alter von elf Jahren so spielen zu können wie Janik Nagel, wird damit in besonderer Weise belohnt und ein Ansporn für weiteres Engagement gegeben.“ Janik Nagel ist selig mit seiner neuen Klarinette. „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich gewinnen würde“, erzählt er. „Als Herr Below anrief, war ich total überrascht und wusste gar nicht, was ich sagen sollte.“
Der junge Klarinettist bedankte sich bei der Jury während des Festakts in Dortmund mit Musik von Claude Debussy, Rudolf Mauz und Paul Harvey. Er begeisterte sein Publikum sehr und wurde dafür mit anhaltendem Beifall belohnt.
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