Am 20./21.3.09 wurde der Startschuss für eine gemeinsame Initiative des AfS und VDS gegeben: Musik in der Grundschule, kurz MiGS. Durch die Gründung eines bundesweiten Netzwerkes soll auf die Notsituation des Faches Musik in den Grundschulen aufmerksam gemacht sowie Konzepte und Modelle zu einer Nachqualifizierung fachfremd unterrichtender LehrerInnen bereit gestellt werden. Denn über 80% des Musikunterrichts an Grundschulen wird fachfremd erteilt; viele Weiterbildungsangebote wurden – je nach Bundesland – im Zuge bekannter Sparmaßnahmen gestrichen.

So tagten am vergangenen Wochenende 26 ExpertInnen in Weimar – darunter KollegInnen mit Erfahrung in der Konzeptionierung und Durchführung von Weiterbildungen, eine Redakteurin, Fortbildungsreferenten, Professoren, SeminarleiterInnen. Es wurden erste Schritte eingeleitet, um die schwierige Situation von GrundschullehrerInnen, die ohne fachliche Ausbildung Musikunterricht erteilen (müssen), zu verbessern.

Im Rahmen des bundesweiten Netzwerkes sollen unter anderem auch Qualitätsstandards für Weiterbildungsveranstaltungen entwickelt werden. Als zentrales Anliegen wurde weiterhin formuliert, dass eine Nachqualifizierung zwar den KollegInnen vor Ort hilft, aber keinesfalls ein Ersatz für regelrecht ausgebildete FachlehrerInnen sein darf. Auch die immer wieder drohende Zusammenlegung der ästhetischen Fächer zu einem Sammelfach kann, wenn FachlehrerInnen oder hinreichend nachqualifizierte KollegInnen fehlen, zu einer realen Gefahr werden.

Ein herzlicher Dank gilt den Initiatoren von MiGS, Micaela Grohé (2. Bundesvorsitzende AfS) und Prof. Ortwin Nimczik (Bundesvorsitzender VDS). Die Bündelung der Kräfte beider Musiklehrerverbände wird an dieser Stelle einmal mehr dem Fach und den Kindern nützen.

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