Die Jury des Violinwettbewerbs "Ton und Erklärung“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft hat seine diesjährigen Gewinner gekürt. Den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis erhält Milena Wilke. Der mit 5.000 Euro dotierte 2. Preis geht an Fanglei Liu.
Der Musikwettbewerb "Ton und Erklärung“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. fand bereits zum 3. Mal im Fach Violine statt. Er wurde vom 19. bis 21. Mai 2016 in Zusammenarbeit mit dem kulturradio vom rbb und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin im Haus des Rundfunks in Berlin veranstaltet. Das Besondere des Wettbewerbs ist, dass die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker ihre künstlerischen Beiträge in allen drei Wettbewerbsrunden auch verbal vermitteln.
Nachwuchsgeigerinnen und -geiger aus 13 Ländern standen im Wettbewerb um den 1. und 2. Preis. In der öffentlichen Finalrunde mit 450 Besuchern im Großen Sendesaal präsentierten die vier Finalistinnen Violinkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart. Es begleiteten Musikerinnen und Musikern des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Manuel Nawri.
Der Vorsitzende der Jury, Prof. Ulf Hoelscher (Hochschule für Musik Karlsruhe) verkündete nach der Finalrunde: "Es ist bewundernswert, wie die jungen Musiker und Musikerinnen mit dem Profil des Wettbewerbs umgehen. Milena Wilke hat die stabilste Leistung während des ganzen Wettbewerbs gezeigt und den Preis zu Recht gewonnen."
Die Preisverleihung findet am 09. Oktober 2016 im Rahmen eines Festkonzertes während der Jahrestagung des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft in Magdeburg statt. Neben dem Preisgeld und weiteren Konzertauftritten ermöglicht die jährlich im Wechsel für Klavier, Violine, Violoncello und Gesang ausgeschriebene Auszeichnung die Uraufführung eines Auftragswerks eines namhaften Komponisten – in diesem Jahr schreibt die türkische Komponistin Zeynep Gedizlioglu ein Werk für Violine solo.
Preisträgerbiografien
1. Preis (10.000 Euro): Milena Wilke (20 Jahre, München)
Milena Wilke wurde 1996 in Freiburg im Breisgau geboren. Mit zweieinhalb Jahren erhielt sie ihren ersten Geigenunterricht an der "Pflüger-Stiftung zur Förderung junger Talente“ unter der Leitung von Prof. Wolfgang Marschner. Ab 2006 begann sie als Jungstudentin in Freiburg bei Prof. Latica Honda-Rosenberg und ab 2009 bei Prof. Rainer Kussmaul. Ab 2012 war sie Jungstudentin bei Prof. Zakhar Bron in Zürich und setzt seit 2015 ihr Studium in München bei Prof. Ingolf Turban fort.
Sie ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe sowie "Hoffnungspreisträgerin“ der europäischen Kulturstiftung "Pro Europa“. Als Solistin konzertierte sie u. a. mit der Philharmonie Baden-Baden, dem Freiburger Philharmonischen Orchester und dem Rundfunkorchester Belgrad. Darüber hinaus gibt sie europaweit Kammermusikkonzerte. Milena Wilke spielt ein Instrument, das 2009 eigens für sie von ihrem Vater Rainer Wilke gebaut wurde und verschafft sich gerne über die Entstehungsgeschichte Zugang zu den Werken.
2. Preis (5.000 Euro): Fanglei Liu (24 Jahre, Berlin)
Fanglei Liu wurde 1991 in Zhuzhou City in China geboren. Ihr Studium begann sie bei Prof. Ming’en Zhou am Conservatory of Music in Shanghai. Derzeit studiert sie im Hauptfach Violine bei Prof. Kolja Blacher an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler“ Berlin. Sie trat bereits mehrfach solistisch und kammermusikalisch auf. Dabei spielte sie zusammen mit Musikerpersönlichkeiten wie Christoph Eschenbach beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Tokyo String Quartet in Japan, mit Nobuko Imai in Spanien und Ivan Monighetti in der Schweiz.
Sie gewann verschiedene Preise wie den 2. Preis beim Ibolyka-Gyarfas-Violinwettbewerb 2013, den 1. Preis bei "Oriental Music“, den Grand-Prix der "National Violin Competition“ und den 4. Preis bei "CCTV National Violin and Piano Competition“. Ihr großes Interesse, mit und von anderen Musikern zu lernen, führte sie zu verschiedenen Meisterkursen wie zum "Mendelssohn Summer School Meisterkurs“ in Hamburg, zum "Encuentro de Música y Academia de Santander” in Spanien und zur ‚‚Menuhin Festival String Academy’’ Gstaad in der Schweiz. In den Jahren 2014 und 2015 war sie "Artist in Residence“ in der Chapelle Musicale Reine Elisabeth in Brüssel.