Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt hat die Rolle des DeutschlandRadios beim Zusammenwachsen von Ost und West gelobt. „Nationale Rundfunkanstalten wie das DeutschlandRadio sind dafür prädestiniert, über das zusammenwachsende Deutschland zu berichten, diesen Prozess kritisch zu begleiten und ein Gespräch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Gang zu bringen.“, sagte Milbradt am Samstag (20. November) beim Festkonzert zum zehnjährigen Bestehen des DeutschlandRadios in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Er fügte hinzu: „Wie ich finde, hat sich das DeutschlandRadio dieser Aufgabe vorbildlich angenommen.“

Zugleich mahnte der Ministerpräsident, dass zum Zusammenwachsen von Ost und West mehr gehört als nur umfassende und ausgewogene Information. Ebenso wichtig sei die Pflege der Kultur. „Kultur schafft Identität, gibt Orientierung und Halt. Kultur ist nicht der Wein, sondern das Wasser, nicht Luxusgut, sondern Lebensmittel, ohne das wir und unsere Gesellschaft nicht existieren können.“

Milbradt hob hervor, dass sich das DeutschlandRadio der Pflege kultureller Traditionen angenommen habe und damit einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen Deutschlands leiste. Er nannte als Beispiel die Galeriekonzerte in der Galerie Alter Meister, die das DeutschlandRadio seit zehn Jahren überträgt. Diese seit 1958 bestehende Konzertreihe vermittle die gemeinsame kulturelle Wurzel und verdeutliche damit auch, „dass die Unterschiede und Missverständnisse nicht so schwer wiegen, wie wir sie oft nehmen“.

Milbradt bezeichnete es deshalb als „sehr bedenklich“, dass öffentliche Rundfunkanstalten sich ihrer Orchester und Chöre entledigen. Damit verschwinde „ein Teil der einzigartigen Kulturlandschaft, die gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk entscheidend mitgestaltet hat und für die wir weltweit bewundert werden“. Der Ministerpräsident warnte eindringlich vor den Folgen eines derartigen kulturellen Kahlschlags: „Ohne Kultur haben wir eines Tages keine Beziehung zu unserem Land mehr und betrachten es nur noch als Standort. Ohne Kultur und ohne einen inneren Kompass aber haben wir in einer globalisierten Welt keine Chance.“

Milbradt fügte hinzu, aus diesem Grund halte er es für „den Ausdruck von bemitleidenswerter Kulturlosigkeit, den Tag der Deutschen Einheit als Feiertag abzuschaffen. Wer auf die Idee kommt, stattdessen sogar einen muslimischen Feiertag in Deutschland einzuführen, zeigt, dass ihm ganz offensichtlich unsere eigene Kultur und historische Identität ein Dorn im Auge ist.“

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