“Der internationale Musikmarkt muss noch enger partnerschaftlich zusammenarbeiten, um die Rechte der Urheber zu sichern, sowie alle juristischen und politischen Möglichkeiten nutzen, um eine Aushöhlung der Urheberrechte zu verhindern.“ Das erklärte die Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbandes e.V. (DMV), Dagmar Sikorski, am Montag anlässlich der Musikmesse MIDEM in Cannes. Der Musikmarkt habe durch neue Nutzungsformen wie Klingeltöne und Downloads neue Impulse erhalten, jedoch gebe es im Umfeld der neuen Anbieter auch juristische Unsicherheiten, die schnell gemeinsam gelöst werden müssten. Dagmar Sikorski: “Wir Verleger stehen für jegliche Nutzungsarten von Musik. Es muss aber gewährleistet sein, dass die Autoren eine gerechte, angemessene Vergütung dafür erhalten.“
Die Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbandes nannte als gutes Beispiel für europäische Solidarität, dass über 90 Prozent aller französischen Musikverleger und Autoren mit ihren Verbänden CSDEM, CEMF, SNAC und UNAC sowie die holländischen Musikverleger die deutschen Autoren und Verleger bei ihrem Protest gegen das Lizenzdiktat der deutschen Tonträgerindustrie unterstützen. Die Kürzung der CD-Lizenzen von 9,009 auf 5,6 Prozent durch die Industrie habe in den europäischen Ländern zu großer Empörung und zu solidarischer Haltung geführt. In Deutschland hätten über 3.000 Künstler und Autoren der E- und U-Musik die Resolution des Deutschen Musikverleger-Verbandes unterschrieben und damit ihren Protest gegen die über 40-prozentige Kürzung ihrer CD-Lizenzen deutlich gemacht. Karl-Heinz Klempnow, Vizepräsident des Deutschen Musikverleger-Verbandes, sprach in Cannes die Hoffnung aus, dass es in den nächsten Monaten gelingt, die Tonträgerindustrie zurück auf den Weg eines partnerschaftlichen Verhaltens zu führen.
Neben der CD-Lizenz-Diskussion ist für den DMV die sog. „Mobile Music“, sprich die Auswertung musikalischer Inhalte auf tragbaren mobilen Geräten, ein Schwerpunkt der Verbandsarbeit. Das Handy hat sich vom technisch-schlichten Begleiter zum unverzichtbaren multimedialen Alleskönner gewandelt – und damit steigt auch die Forderung der Nutzer nach attraktiven Inhalten. Der einstmals kaum zu erkennende monotone Klingelton ist durch in HiFi-Qualität abgespielte Ruftonmelodien abgelöst worden. Mit dem Übertragungsstandard UMTS und der Wireless LAN-Technik ist es bereits möglich, sich in kürzester Zeit komplette Lieder auf das eigene Mobiltelefon herunterzuladen. Mit der Vielfalt der technischen Möglichkeiten steigen die Verwertungsmöglichkeiten und neben den Chancen auch die Gefahren für die Urheber. Der DMV hofft daher auf eine zügige Umsetzung des sog. „2. Korb“ im Urheberrecht, damit möglichst schnell die rechtlichen Rahmenbedingungen für alle Nutzungsarten geschaffen werden.
Der Deutsche Musikverleger-Verband e.V., dessen rund 500 Mitglieder knapp 90% der deutschen Musik-Verleger und einen Gesamtumsatz von jährlich über 350 Mio. Euro repräsentieren, feierte im vergangenen Jahr unter großer internationaler Beteiligung und mit großem medialen Echo sein 175-jähriges Jubiläum. Er ist auch in diesem Jahr auf der MIDEM am deutschen Gemeinschaftsstand, Niveau 01, Stand-Nr. 13.24 – 15.23, vertreten.
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Quelle
http://www.dmv-online.com