Er passte in keine Schublade: Selbst seine Zeitgenossen vermochten den Komponisten Max Reger mit seiner Vielfalt aus Klängen und Stilen nicht klar einzuordnen. Im Rahmen einer internationalen Tagung soll nun seine Mehrfachbegabung als Musiker, Komponist und Dirigent in den Fokus gerückt werden. "Komponisten dirigieren: Max Reger im Kontext“ lautet der Titel der Tagung am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar von Freitag, 13. Mai bis Sonntag, 15. Mai 2016. Der Eintritt zur Tagung im Hörsaal des Hochschulzentrums am Horn ist frei, Interessierte sind herzlich willkommen!
Die Tagung im Rahmen des Max Reger Festjahres 2016 ist eine Kooperation der "Sammlung Musikgeschichte / Max Reger Archiv Meiningen“ und des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena. Die wissenschaftliche Leitung haben Dr. Maren Goltz (Meiningen) und Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt (Weimar-Jena) inne. Zum Auftakt gibt es am Freitag, 13.05. um 15:00 Uhr zunächst eine Podiumsdiskussion in der Schlosskirche des Schlosses Elisabethenburg Meiningen zum Thema "Von Max Reger zur Gegenwart: Die Personalunion von Dirigent und Komponist im Wandel der Zeit.“ Die Teilnehmer sind Enno Poppe (Berlin), Gordon Kampe (Essen), HK Gruber (Wien/Rosenburg) und Michael Obst (Weimar).
In Weimar geht es dann am Samstag, 14.05. um 14:00 Uhr im Hörsaal des Hochschulzentrums am Horn der Weimarer Musikhochschule weiter. Bis 18:00 Uhr werden vier Vorträge mit den Titeln "Richard Wagner dirigiert“, "Johannes Brahms dirigiert“, "Max Reger dirigiert“ und "Richard Strauss“ dirigiert gehalten. Es sprechen Wissenschaftler aus Würzburg, Kiel, München und Greifswald. Weiter geht es am Sonntag, 15.05. ab 10:30 Uhr mit den Vorträgen "Anton Bruckner dirigiert“, "Gustav Mahler dirigiert“, "Ethel Smyth dirigiert“ und – zum Abschluss um 14:45 Uhr – "Arnold Schönberg dirigiert“.
Für die Wissenschaft ist der Komponist Max Reger immer wieder eine Entdeckung: Wo ist er zwischen der Tradition des verklingenden 19. Jahrhunderts und der anbrechenden Moderne zu verorten? Reger war zeitlebens fasziniert vom Dirigieren, das ihn an das Pult der berühmten "Meininger“ zog. Hier dirigierte er eigene wie auch fremde Werke und prägte einen "Meininger Klang“ zwischen Tradition und Innovation. Nicht zuletzt ist es auch diese Mehrfachbegabung zwischen Musiker, Komponist und Dirigent, die Regers einzigartiges Schaffen prägt.
Dieses "zwischen allen Stühlen stehen“ macht ihn aus heutiger Sicht zu einer aufregenden Persönlichkeit für Künstler, Wissenschaftler und Musikliebhaber. Die internationale Tagung möchte Reger daher anderen Komponisten-Dirigenten seiner Zeit gegenüberstellen: Wie verhalten sich Komponisten am Dirigierpult? Wie gehen sie mit fremden, und wie mit eigenen Werken um? Wie prägen sie den Orchesterklang? Und wie wirkt diese Erfahrung auf das eigene kompositorische Schaffen?