Der Aufsichtsrat der Alten Oper hat am Mittwoch, 1. November, einer frühzeitigen Vertragsverlängerung von Markus Fein als Intendant und Geschäftsführer zugestimmt. Er ist damit einstimmig dem Vorschlag von Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig gefolgt. Damit wird Fein über August 2025 hinaus für weitere fünf Jahre – bis August 2030 – das Haus leiten.
 
„Ich freue mich persönlich sehr, dass wir den Vertrag von Markus Fein verlängern konnten. Er hat das Haus in herausfordernden Zeiten übernommen und es ist ihm nicht nur gelungen, die Alte Oper durch die Pandemie zu führen, sondern kontinuierlich und auf hohem Niveau mit einem facettenreichen Programm zu bespielen“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Hartwig und führt weiter aus: „Markus Fein denkt in Kooperationen und kultureller Teilhabe und das passt zu Frankfurt. Es ist ihm ein großes Anliegen, die Alte Oper für unsere pluralistische und vielstimmige Stadtgesellschaft zu öffnen und neue Zielgruppen zu erschließen. Dafür entwickelt er immer wieder neue niedrigschwellige Formate, und Programme wie ‚Fratopia‘ geben ihm recht: erst vor wenigen Wochen konnte er bei freiem Eintritt und ohne Anmeldung rund 36.000 Menschen in das Haus ziehen. Dafür gewinnt er erfolgreich Kooperationspartner, die ihm unterstützend zur Seite stehen und diese Angebote möglich machen. Ich bin überzeugt, dass er das Haus auch in diesen herausfordernden Zeiten mit dem gebotenen Geschick führen, für Kontinuität sorgen und die Öffnung des Hauses weiter vorantreiben wird.“
 
„Die Wertschätzung, die die Stadt Frankfurt mir mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung entgegenbringt, ehrt und freut mich“, äußert sich Fein. „Sie ist eine wunderbare Grundlage für unsere weitere Arbeit. Vor allem aber können wir durch die damit verbundene Planungssicherheit nicht nur weiterhin frühzeitig die Stars der Klassik für kommende Spielzeiten nach Frankfurt verpflichten, sondern auch die eingeschlagenen Wege bezüglich der programmatischen Ausrichtung des Hauses konsequent weiterverfolgen. Viele unserer Ziele erfordern einen langen Atem. Dazu zählt die noch weiter reichende Öffnung unseres Hauses für die Stadtgesellschaft in ihrer ganzen Pluralität und Diversität, die ich als eine unserer wichtigsten Aufgaben begreife. Mit Projekten wie jüngst der erfolgreichen Premiere des Fratopia-Festivals als ausnahmslos kostenloses Konzertangebot ermöglichen wir kulturelle Teilhabe für die Breite der Gesellschaft. Für die kommenden Jahre haben wir noch viele weitere Pläne, die Alte Oper als ‚Zukunftshaus‘ im Kulturbetrieb der Stadt weiterzudenken. Die gerade erfolgte Vertragsverlängerung bestätigt mich diesbezüglich in all unseren Ambitionen – vielen Dank für dieses Vertrauen!“
 
Im September 2020 übernahm Fein als Intendant und Geschäftsführer die Leitung der Alten Oper Frankfurt. Sein Amtsantritt fiel zusammen mit der Corona-Pandemie und weitreichenden Beschränkungen für den Kulturbereich, die mit einer Schließung des Hauses einherging. Fein konzipierte im Sommer 2020 – noch vor seinem offiziellen Amtsantritt – ein angepasstes, „coronagerechtes“ Programm unter dem Motto: „Alte Oper für Frankfurt“ und führte das Haus erfolgreich durch die Pandemie. Mit „Fratopia“ schuf er ein neues Festival zum Saisonstart 2021/22 mit Formaten zur Musikvermittlung, Konzerten verschiedenster Genres, und Gesprächsrunden zum Thema Zukunft der Stadt Frankfurt. Das Format wurde 2023 ausgebaut und gänzlich neu konzipiert: über fünf Tage lang wurde das Haus mit mehr als 80 Konzerten und Veranstaltungen in allen Sälen und Foyers bespielt. Rund 35.700 Besucherinnen und Besucher nutzten das Angebot, das Haus ohne Anmeldung und bei freiem Eintritt zu besuchen. Musikvermittlungsprojekte für Jung und Alt wie „Alte Oper Campus“, „PEGASUS“, oder die Reihe „Hereinspaziert“ für Klassikneulinge, sowie Gesprächsrunden zur Reihe „Musiken der Welt“ in Kooperation mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten sind nur einige Beispiele für Angebote, die das Konzerthaus aussendet. Dazu gehört für Markus Fein auch, Kooperationen mit anderen Institutionen in der Stadt einzugehen: Das „Auswärtsspiel“ bringt beispielsweise junge Orchester, Ensembles oder Künstlerinnen und Künstler an andere Spielstätten, das Festival „Mitten am Rand“ mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen findet jeweils in Kooperation mit Frankfurter (Kultur-)Institutionen statt, der „Salon Frankfurt“ – ein neues Format in Kooperation mit dem Historischen Museum Frankfurt – macht Frankfurt Stadt- und Kulturgeschichte neu erlebbar. Bei der neuen Reihe „Musik Plus“ – die in Kooperation mit diversen Frankfurter Kulturinstitutionen stattfindet – steht dem abendlichen Konzertbesuch in der Alten Oper Frankfurt ein Nachmittag in der jeweiligen Kulturinstitution voran.
 
Mit „Mainly… Mozart“ wurde in diesem Jahr außerdem ein neues gemeinsames Festival der großen Frankfurter Musikinstitutionen Alte Oper, Frankfurter Museums-Gesellschaft, hr-Sinfonieorchester und hr-Bigband, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, der Oper Frankfurt sowie Kooperationspartnern aus der Region auf Initiative von Dr. Markus Fein ins Leben gerufen. Grundpfeiler des Programms der Alten Oper bilden darüber hinaus natürlich weiterhin Gastspiele der großen, internationalen Orchester, Dirigenten und Solisten sowie der Stars aus Jazz und Entertainment.

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