Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hält die Organisationsstrukturen vieler deutscher Opernhäuser und Orchester für reformbedürftig. Wie die Durchsicht zahlreicher Spielzeit- und Konzerthefte für die kommende Saison 2005/2006 belege, gebe es nur wenige Häuser, die inzwischen ihre Aktivitäten der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, des Kartenverkaufs, der Werbung und des Audience Development in einer einheitlichen Marketingabteilung zusammengefasst hätten. Während einiger Opernhäuser, z. B. in München oder Mannheim, ihre Strukturen bereits optimiert hätten, scheint "Marketing" für viele Intendanten immer noch ein Fremdwort zu sein.
"Der Blick in die Organigramme vieler Musiktheater muss einen nachdenklich machen. Da wird Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nebenbei von Dramaturgen erledigt; Kartenverkauf, Abonnementsabteilung und Werbung arbeiten nebeneinander her", beklagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV. "Dabei muss das Rad nicht neu erfunden werden; es ginge lediglich darum, die vorhandenen Strukturen neu zu gliedern und zu optimieren. Die Einführung effizienterer Marketing-Strukturen in den Theatern und Orchestern ist mit ein entscheidender Schritt, um die öffentliche Wahrnehmung und Vernetzung der Häuser in ihrem Umfeld zu verbessern. Tolle künstlerische Leistungen zu erbringen, ist nur die halbe Miete; in Konkurrenz mit immer mehr Freizeitangeboten muss auch beim Marketing nachgelegt werden", so Mertens abschließend.
Die DOV will sich bei der nächsten "Deutschen Orchesterkonferenz" im Mai 2006 in Bochum des Themas annehmen und dabei auch die Möglichkeit einer noch besseren Vernetzung von Opernhäusern und Orchestern in der Region beraten.
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Quelle
http://www.dov.org