Mario Schröder, derzeit noch am Theater Kiel Ballettdirektor und Chefchoreograph des ballettKiel, wird mit Beginn der Spielzeit 2010/11 neuer Ballettdirektor und Chefchoreograph des Leipziger Balletts an der Oper Leipzig und erhält einen Vertrag bis 2014. Er tritt damit die Nachfolge von Paul Chalmer an.

Alexander von Maravić, kommissarischer Intendant und Geschäftsführender Direktor der Oper Leipzig, ist stolz, die Position des Ballettdirektors und Chefchoreographen mit Mario Schröder erstklassig besetzen zu können. Mario Schröder steht nicht nur für eine Fortsetzung des neoklassischen Balletts in der Tradition eines Uwe Scholz – nicht zuletzt war Mario Schröder selbst Erster Solist des Leipziger Balletts unter Uwe Scholz –, sondern vor allem auch für eine eigenschöpferische choreographische Arbeit, mit der er in den letzten Jahren in Kiel für herausragende Produktionen gesorgt und damit neue Akzente gesetzt hat. Die Produktionen eigener Choreographien – sowohl klassischer als auch neuer Stoffe – mit dem Leipziger Ballett ist deshalb auch erklärtes Ziel von Mario Schröder und der Oper Leipzig. Daneben spricht für Mario Schröder aber auch seine kontinuierliche spannende Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, um diese an Ballett und Tanz heranzuführen.

Die erste große Ballettpremiere von Mario Schröder mit dem Leipziger Ballett wird voraussichtlich am 30. Oktober 2010 an der Oper Leipzig zu erleben sein.

Mario Schröder erhielt seine achtjährige Tanzausbildung an der Palucca Hochschule Dresden und war von 1983-1999 erster Solist beim Leipziger Ballett – ab 1991 unter der Leitung von Uwe Scholz, bei dem er u.a. Solorollen in „Dornröschen“, „Rachmaninov-Klavierkonzert“, „Bartók-Klavierkonzert“, „Der wunderbare Mandarin“, „Die Schöpfung“, „Coppelia“, „Wagner/Pax Questuosa“, „Ballett-Sinfonien“, „Feuervogel“, „Amerika“, „Schwanensee“ und „Große Messe“ tanzte. Darüber hinaus absolvierte er ein Choreographiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst und Regie „Ernst Busch“ in Berlin. 1999 wurde er als Ballettdirektor und Chefchoreograph an das Mainfranken Theater Würzburg berufen, bevor er 2001 in gleicher Funktion an das Theater Kiel wechselte. Das ballettKiel hat sich unter seiner Leitung in kürzester Zeit als eine der künstlerisch profiliertesten Compagnien Deutschlands etabliert. Mario Schröders Repertoire reicht von der Erarbeitung von Choreographien zu klassischer Musik wie dem Ballettabend „Schließe deine Li(e)der“ mit Musiken von Richard Wagner und Gustav Mahler über Mozarts Requiem bis zu musikalisch avantgardistischen Projekten wie „Guten Morgen, du Schöne – Du mein Leben“ nach dem Buch von Maxie Wander mit Live-Musik der französischen Gruppe „Von Magnet“. Inhaltlich geht Mario Schröder mit seinen Werken auf die Suche nach neuen Inspirationen und Wegen. So entwickelte er unter anderem den Ballettabend „Chaplin“, das Ballettstück „The Wall“ nach Musik von Pink Floyd und auf Gedichten und Songs von den Doors basierend entstand der Ballettabend „Jim Morrison – König der Eidechsen“. Ein Musikalbum von Nick Cave bot die textliche und musikalische Grundlage für den Ballettabend „Die Mörderballaden nach Nick Cave“. Als ein weiteres Spannungsfeld sucht Mario Schröder die Auseinandersetzung mit der Literatur, wie in seinen Produktionen „Das Schloss“ und „Goldmund – oder die Gier nach Leben“ deutlich wird. Den im Jahre 2005 entstandenen Ballettabend „Versunken in BLUE“ mit Texten von Derek Jarman widmete er Uwe Scholz.

Insgesamt schuf Mario Schröder bisher weit über 60 Choreographien und arbeitete als Tänzer und Choreograph u.a. in Japan, USA, Russland, Mongolei, Australien, Frankreich und weiteren europäischen Ländern. In Deutschland wurden seine Arbeiten u. a. an der Deutschen Oper und der Komischen Oper Berlin, dem aalto-ballett-theater Essen, dem Staatstheater Saarbrücken, dem Theater Dortmund und der Oper Leipzig aufgeführt.

Mario Schröder ist Präsidiumsmitglied der „Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheater Direktoren Konferenz“ (BBTK).

Preise:
1984: Förderpreis für Choreographie beim Ballettwettbewerb in Dessau
1986: Förderpreis für Choreographie beim Ballettwettbewerb in Dessau
1988: Förderpreis für Choreographie beim Ballettwettbewerb in Dessau (mit Silvana Schröder). Förder- und Partnerpreis beim Tänzerwettbewerb in Dessau
1993: 1. Preis für Choreographie beim Internationalen Choreographenwettbewerb in Hannover
1995: Förderpreis der Stadt Leipzig (mit Silvana Schröder)
Dreimal Benennung als bester Nachwuchschoreograph bei der Kritiker-Umfrage der Zeitschrift Ballett international.
2002: Erster Preisträger des Rotary-Kulturpreises Würzburg