Einer der interessantesten und renommiertesten Konzertsäle Deutschlands steht unter neuer künstlerischer Leitung: Heute wurde Marc Niemann im Sendesaal als neuer Intendant und Geschäftsführer vorgestellt. Damit tritt ein höchstprofilierter Musiker und versierter Kulturmanager in die Verantwortung für dieses Klangjuwel.

Die Findungskommission aus Vertreter:innen des Vereins der Freunde des Sendesaals e.V., langjährigen künstlerischen Partner:innen und Kurator:innen der Konzertreihen sprach sich einstimmig für Marc Niemann aus. Der Vorsitzende des Trägervereins und langjährige künstlerische Leiter, Peter Schulze, übergibt damit die Leitung dieses spannenden Musikortes und einzigen ehemaligen öffentlich-rechtlichen Saales, der gerettet wurde und in privater Trägerschaft geführt wird, zum 1. Januar 2025.

Dazu Peter Schulze: „Ich bin froh, dass wir mit Marc Niemann eine hervorragende und nachhaltige Lösung finden konnten, die die Stabilität des Sendesaales für die nächsten Jahre sichern wird.“

Marc Niemann wird nun das Profil des Sendesaals, der aufgrund seiner exzellenten Akustik weltberühmt ist und von jeher einen spannenden Mix aus internationalen wie regionalen Musiker:innen aller Genres und Stilrichtungen anbietet, weiterentwickeln.

„Der Sendesaal ist einer der spannendsten Musikorte Deutschlands und seine Programmatik basiert auf der einmaligen Synergie von Produktionsstudio und Konzertsaal. Ich möchte die immense Vielfalt und das inhaltlich-künstlerische wie qualitative Niveau der Konzertangebote fortführen, aber auch neue Akzente setzen, die weiteres Publikum neben den Stammbesucher:innen für den Sendesaal begeistern. Ich werde mein internationales und auch regionales Netzwerk nutzen, um neue Formate z.B. auch mit Bremer Akteur:innen zu entwickeln – ich träume von Veranstaltungen, die Literatur oder bildende Kunst mit Musik verbinden, Stummfilmen mit Live-Musik-Begleitung, unplugged-Konzerten internationaler Größen, Live-Hörspielen und und und – an Ideen herrscht kein Mangel.“, so Niemann.

Marc Niemann wird neben der Leitung des Sendesaals auch sein Amt als Generalmusikdirektor in Bremerhaven bis zum Vertragsende im Sommer 2026 weiterführen.

Zur Biografie

Marc Niemann gilt als eine der derzeit vielseitigsten und spannendsten Dirigentenpersönlichkeiten. Durch seine Neugier auf selten gespieltes und zeitgenössisches Repertoire und dessen Kombination mit klassischromantischen Werken in kreativen Konzertprogrammen und -formaten hat er in den vergangenen Jahren sein unverwechselbares Profil entwickelt.

Als Generalmusikdirektor des Philharmonischen Orchesters Bremerhaven hat er dessen überregionales Renommee durch kreative Programmatik und die Zusammenarbeit mit international etablierten Künstler:innen und Komponist:innen nachhaltig gesteigert. Zahlreiche innovative Konzertformate, kreative Ideen zur Publikumsansprache und der effektive Ausbau des Education-Angebots führten in der Spielzeit 2023/2024 zu einem Besuchsrekord der Orchesterangebote. Seine Idee, auf jedes Konzertprogramm das Werk einer Komponistin zu setzen und damit die erste „undogmatische Frauenquote“ im Konzertbetrieb einzuführen, fand weltweite Beachtung. So wurde Marc Niemann 2023 für die im Sendesaal Bremen produzierte Weltersteinspielung der sechsten Sinfonie Emilie Mayers für den Opus Klassik und den ICM-Award nominiert.

Marc Niemann engagiert sich daneben intensiv in zahlreichen Kontexten auch kulturpolitisch: Seit 2021 ist er Vorsitzender des Landesmusikrates Bremen, dessen Neuaufstellung und Diversifizierung er seither verantwortet. Er ist Vorstandsmitglied der GMD- und Chefdirigent:innen Konferenz und Vorsitzender des Beirates Orchester des Deutschen Musikrates.