Mit dem drastischen Musiktheater im Taschenformat „Der Eifer der Beharrlichkeit“ des katalanischen Pianisten und Komponisten Carles Santos findet das Festival MaerzMusik in diesem Jahr einen prägnanten Abschluss. Überhaupt wurde unter dem Motto Orte. Plätze. Wüsten. Wanderungen und mit dem regionalen Schwerpunkt Spanien, Portugal und Mexiko ein farbenreiches und vielschichtiges Programm geboten. Es wurden Begegnungen mit einer hierzulande oft noch unbekannten neuen Komponistengeneration ermöglicht sowie Verschmelzungen und Konfrontationen von traditionellen und zeitgenössischen Musiksprachen erlebbar gemacht. Das dichte Gesamtprogramm stieß wieder auf große Resonanz beim Publikum, das trotz widriger Umstände mit BVG-Streik und Unwetterwarnungen die Säle füllte. So wurde die Besucherzahl von letztem Jahr sogar leicht übertroffen: deutlich über 10.000 Besucher kamen zu den knapp 40 Veranstaltungen von MaerzMusik 2008.

In 27 verschiedenen Programmen präsentierte MaerzMusik insgesamt 12 Uraufführungen und 15 deutsche Erstaufführungen, Orchester- und Kammermusik­konzerte, Klanginstallationen, multimedial erweiterte und digital basierte Arbeiten sowie zwei neue Musiktheaterproduktionen. Mit einer spektakulären Uraufführung startete in diesem Jahr am 7. März die siebte Ausgabe von MaerzMusik: das „Songplay“ Hommage à Klaus Nomi der österreichischen Komponistin Olga Neuwirth in der Inszenierung von Ulrike Ottinger. Die Premiere wurde Anziehungspunkt für ungewöhnlich viel internationales Publikum und ließ das Festival in besonders lebendiger Atmosphäre beginnen. Dieser Charakter setzte sich im weiteren Festivalverlauf fort, sei es bei der Klangverzauberung durch die Sopranistin Anna Prohaska im Roten Salon der Volksbühne mit Lucia Ronchettis „Albertine“ oder den Porträtkonzerten der australischen Komponistin Liza Lim und des portugiesischen Komponisten Emmanuel Nunes, dem Konzert im Kammermusiksaal mit zwei Uraufführungen von Werken der Komponisten Philippe Hurel und Jon Rose, den Abenden im Konzerthaus mit der Fado-Sängerin Cristina Branco am 10. März und dem Konzerthausorchester am 14. März mit Werken von Stefano Gervasoni, Alvaro Carlevaro, Francisco Guerrero und Enno Poppe. Ungewöhnliche Besetzungen, spannungs- und beziehungsreiche Programme wurden in den zahlreichen Kammermusikkonzerten im Konzertsaal der Universität der Künste oder den Veranstaltungen an dem besonderen Spielort St. Elisabethkirche und Villa Elisabeth in Berlin Mitte dargeboten. Die Sonic Arts Lounge ließ sowohl Innovatives im Bereich der digital basierten Musik als auch Traditionelles wie den Flamenco puro von internationalen und Berliner Künstlern präsentieren.

Mit zwei Konzerteinführungen, die durch Schüler von musikbetonten Gymnasien ausgezeichnet und unterhaltsam in Zusammenarbeit mit Kultur & Kommunikation (Sabine Zahn) vorbereitet worden waren, wurde die Musikvermittlung wieder als wichtiges Thema von MaerzMusik 2008 in das Programm einbezogen.

MaerzMusik 2009 wird vom 20. – 29. März 2009 stattfinden.