Das 10-tägige Festival für politische Musik, das vom 13.09.-23.09.2006 in Leipzig stattfindet, widmet sich mit ca. 30 Veranstaltungen der Frage, inwieweit Musik Ausdrucksmittel für politische und gesellschaftskritische Positionen ist, in der Vergangenheit war und perspektivisch sein könnte. Wenngleich sich viele der künstlerischen Standpunkte einer herkömmlichen Einordnung in politische Spektren widersetzen, so ist es ein wichtiges inhaltliches Anliegen der Veranstalter, die gesamte Breite musikalisch-politischer Haltungen zu Gehör zu bringen. Jenseits der herkömmlichen »links«/»rechts«-Beschreibungen, die in künstlerischen Zusammenhängen häufig zu kurz greifen, ist es das Ziel des Projektes, die Öffentlichkeit für politische Inhalte zu sensibilisieren und in der bewussten Gegenüberstellung divergierender Positionen zu eigenverantwortlicher Meinungsbildung anzuhalten. Um den gesellschaftlich-politischen Diskurs über bestehende Genregrenzen hinaus und unabhängig festgelegter ästhetischer Positionen zu befördern, wird das Festival sowohl inhaltlich als auch administrativ auf eine breite Grundlage gestellt, in dem wir mit verschiedenen Partnern des öffentlichen Lebens kooperieren, die sich im Bereich jugend- und kulturpolitischer Arbeit hervorgetan haben.

Das Programm des Festivals umfasst verschiedene Gesichtspunkte unter denen die Auseinandersetzung mit dem Thema politische- und politisch-motivierte Musik geführt wird: Neben theoretischen Diskursen (Symposium, Workshops, Talks) wird über den gesamten Festivalzeitraum ein Filmprogramm angeboten, das sich ebenso wie verschiedene schulische Vor-Ort-Projekte speziell an Schüler und Jugendliche richtet. Die Konzerte des Projektes sind in zwei Abschnitte getrennt, von denen sich der erste mit den Traditionen politischer Musik auseinandersetzt und der zweite mit aktuellen Tendenzen. Neben einer Parität zwischen den Bereichen U- und E-Musik geht es vor allem auch darum, Grenzbereiche zwischen und innerhalb der Szenen auszuloten, divergierende Positionen dar- und gegenüberzustellen.

Wie manifestieren sich politische Ideen, Visionen und Doktrinen künstlerisch, wann sind sie in ihrer Ausprägung nachhaltig, haben Staatsdoktrin, politischer Populismus und staatspolitische Angepasstheit Einfluss auf künstlerisches Schaffen?

Den Abschluss des Projektes bildet die Preisverleihung des Wettbewerbs »politisches Lied/Song«.

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