Lindenholzhausen erhält den mit 20.000 Euro dotierten zweiten Bundespreis „Landmusikort des Jahres 2022“. Seit mindestens 178 Jahren prägt der Gesang das Leben in dem seit 1250 Jahren bestehenden Ortsteil der Stadt Limburg an der Lahn. Mehr als 400 von rund 3.300 Einwohnerinnen und Einwohner singen in Chören und Ensembles, das sind mehr als 12 Prozent der Bevölkerung. Mit der Vergabe des zweiten Bundespreises würdigt der Deutsche Musikrat die große Tradition und das Engagement des selbsternannten Sängerdorfes.

Prof. Udo Dahmen, Vizepräsident im Präsidium des Deutschen Musikrates, hob in seiner Laudatio hervor, dass die große und kontinuierliche Tradition der Chorarbeit, verbunden mit der durch zahlreiche Wettbewerbsgewinne dokumentierten Qualität, entscheidender Faktor für die Auszeichnung des Ortes war.

Die Preisverleihung fand am Himmelfahrtstag, 26. Mai, statt. Sie war eingebettet in eine Auftaktveranstaltung zum Jubiläumswochenende: „Lin’hollesse“, so lautet der Name Lindenholzhausen im hessisch-liebevollen Originalklang, wird 1250 Jahre alt. Gefeiert wurde das Jubiläum mit einem Chorkonzert, an dem neben zehn „regulär“ angekündigten Chören zwei spontan gegründete Projektchöre teilnahmen. Vier Generationen von Musikerinnen und Musikern im Alter von 2 bis mehr als 90 Jahren standen auf der Bühne. Gemeinsam führten die Sängerinnen und Sänger die Hymne „Ein Lied für Hollesse“, die eigens für diesen Zweck komponiert wurde, zum ersten Mal auf.

Landrat Michael Köberle, Bürgermeister Dr. Marius Hahn und Ortsvorsteherin Barbara Bäcker würdigten die unermüdliche musikalische Arbeit der Dorfgemeinschaft, bevor Prof. Udo Dahmen und Programmleiter Dr. Tilman Schlömp die Plakette „Landmusikort des Jahres 2022“ an Bürgermeister Dr. Hahn überreichten. Das Preisgeld wird für die weitere kulturelle Arbeit im Ort verwendet.

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