Im gestrigen Finalkonzert vergab der Deutsche Musikrat in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Berlin den 5. Deutschen Dirigentenpreis.
Leo McFall, derzeit 1. Kapellmeister am Theater Meiningen und Assistenzdirigent des Gustav Mahler Jugendorchesters, überzeugte am Pult des Konzerthausorchesters Berlin mit der Interpretation seines Wettbewerbsstücks „Sinfonische Metamorphosen nach Themen von Carl Maria von Weber“ von Paul Hindemith. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Peter Gülke würdigte seine Leistung mit dem mit 15.000 Euro dotierten Deutschen Dirigentenpreis.
Zwei Sonderpreise gingen an die beiden Mitstreiter Ciarán McAuley und Justus Thorau. Ciarán McAuley, Resident Conductor beim Malaysian Philharmonic Orchestra, präsentierte im Finale die 7. Sinfonie von Jean Sibelius; Justus Thorau, 1. Kapellmeister am Theater Aachen, interpretierte Antonín Dvořáks „Heldenlied“. Die Sonderpreise in Höhe von jeweils 10.000 Euro sind mit Konzertdirigaten bei den Bad Homburger Schlosskonzerten verbunden.
Der Deutsche Dirigentenpreis ist Höhepunkt und Abschluss einer mehrjährigen Förderung für junge Dirigenten durch das DIRIGENTENFORUM des Deutschen Musikrates und bietet den Finalisten die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Wettbewerbs einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Zahlreiche Intendanten, Orchestermanager und Künstleragenten füllten am Freitagabend die Reihen des Konzerthauses Berlin, um sich ein Bild von den drei Finalisten zu machen.
2006 wurde der Deutsche Dirigentenpreis zum ersten Mal verliehen. Als Preisträger gingen bisher Mihkel Kütson (heute Generalmusikdirektor bei den Niederrheinischen Sinfonikern am Theater Krefeld Mönchengladbach), Simon Gaudenz (heute Chefdirigent der Hamburger Camerata), Francesco Angelico (heute Chefdirigent des Tiroler Landestheater und Symphonieorchesters Innsbruck) und Kristiina Poska (Kapellmeisterin an der Komischen Oper Berlin) hervor.
Der diesjährige Gewinner Leo McFall ist 1. Kapellmeister am Theater Meiningen, wo er u.a. die Musikalische Leitung von „I Puritani“ (Bellini), „Giani Schicci“ (Puccini) und „Der Bajazzo“ (Leoncavallo) übernahm, sowie Vorstellungen von „Tannhäuser“, „Tristan und Isolde“ (Wagner) und „Rigoletto“ (Verdi) dirigierte. Er studierte an der Sibelius Academy in Helsinki bei Prof. Leif Segerstam und Prof. Jorma Panula sowie an der Zürcher Hochschule der Künste bei Prof. Johannes Schlaefli. Von 2005 bis 2012 assistierte er Bernard Haitink u.a. bei den Wiener Philharmonikern, dem European Union Youth Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra und dem Royal Concertgebouw Orchestra. 2008 war er Conducting Fellow beim Tanglewood Festival. Er konzertierte u.a. mit den Bremer Philharmonikern, den Nürnberger Symphonikern, der Nordwestdeutschen Philharmonie, den Bergischen Symphonikern, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg, dem Janácek Philharmonic Orchestra, dem RTVE Symphony Orchestra und mit „The turn of the screw“ (Britten) bei der Glyndebourne Touring Opera. Als Finalist beim „Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award“ 2014 konzertierte er mit dem Mozarteumorchester Salzburg. Seit 2013 ist er Assistenzdirigent des Gustav Mahler Jugendorchesters. Leo McFall wird seit 2009 durch das DIRIGENTENFORUM gefördert.
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