Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), Berufsverband der Orchestermusiker in Deutschland, fordert die Stadt Landshut und den Freistaat Bayern auf, gemeinsam eine Lösung für die Sanierung des maroden Landshuter Stadttheaters zu finden. Es darf nicht sein, dass durch gegenseitiges Zuschieben der Verantwortlichkeiten ein inhaltlich intaktes Haus von außen zerrieben wird.
Trauriger Tiefpunkt in der aktuellen Diskussion ist die geplante Errichtung einer Ersatzspielstätte, die offiziell nur für die Zeit der Sanierung, in Wirklichkeit aber weit darüber hinaus als die eigentliche Spielstätte genutzt werden soll. Nach dem Motto „Nichts ist haltbarer als ein Provisorium“ soll den Landshuter Bürgerinnen und Bürgern offenbar auf diesem Weg ein funktionstüchtiges und einladendes Theatergebäude dauerhaft vorenthalten werden.
„Nicht nur in Landshut, auch in anderen Städten in Deutschland ist der Zustand von Theatergebäuden desolat. Ursache hierfür ist vor allem die sträfliche Vernachlässigung der Bauunterhaltung durch die verantwortlichen Kommunen“, sagt Gerald Mertens, DOV-Geschäftsführer. „Studien belegen jedoch nachdrücklich gerade auch die Bedeutung der Attraktivität des Theatergebäudes für den Kauf einer Eintrittskarte. Marode Häuser und provisorische Ersatzspielstätten ziehen notwendig weniger Publikum an. Weniger Publikum aber wird andernorts vom Theaterträger oft als Desinteresse am Theater selbst interpretiert und als solches zum willkommenen Anlass für Kürzungen genommen. Eine inakzeptable Argumentation, die sich sowohl die Theaterbeschäftigten als auch das Publikum nicht gefallen lassen sollten“, so Mertens abschließend.
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Quelle
http://www.dov.org