Der Landesmusikrat Sachsen-Anhalt e. V. hat in einer MItteilung vom 21. Dezember 2017 gegen die Entscheidung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg protestiert, die Abteilung Musikpädagogik/Künstlerische Praxis einem Aderlass zu unterziehen. Die ohnehin nur marginal vorhandene Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für die Musikschulen werde in dessen Folge praktisch zum Erliegen kommen, die für Lehrerinnen und Lehrer an den allgemeinbildenden Schulen strukturell schwer geschädigt sein.
Sachsen-Anhalt hat sich 1992 der Wiedergründung der Musikhochschule Halle versagt und an ihrer Stelle eine universitäre Ausbildung von Musikpädagogen eingerichtet. Vor dem Hintergrund des akuten Fachlehrermangels in allen schulischen Bereichen, bereits seit Jahren akut an allgemeinbildenden und in Kürze auch an Musikschulen eintretend, ist es sowohl verheerend, die Axt an deren Ausbildung zu legen als auch unverantwortlich seitens der zuständigen Ministerien, dem unter Verweis auf die Hoheit der Universität tatenlos zuzusehen.
Gerhard Miesterfeldt, Präsident des Landesmusikrates, dazu: "Der Landesmusikrat Sachsen-Anhalt erwartet, dass sich angesichts der auch im Koalitionsvertrag niedergelegten Bildungs- und Kulturziele für das Land die zuständigen Minister und der Rektor der Universität ihrer Verantwortung um die Bildung von Kindern und Jugendlichen, den zukünftigen Studentinnen und Studenten, bewusst werden und tragfähige Lösungen suchen, die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in und für Sachsen-Anhalt umfänglich und dauerhaft zu sichern.“