In einem Interview mit der Rhein-Zeitung Koblenz vom 23.09.2015 hat sich der sportpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion für eine Stärkung des Sports in Rheinland-Pfalz ausgesprochen. Als eine Möglichkeit nannte er hierbei das Aussetzen eines Kultursommers zugunsten eines Sportsommers.

Hierzu Peter Stieber, Präsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz:
„Es ist sicherlich richtig, wenn Herr Ernst den fehlenden Inflationsausgleich beim Landessportbund anmahnt. Gleiches fordert der Landesmusikrat für seine Mitgliedsverbände im Bereich der Laienmusik. Ebenfalls gebe ich Herrn Ernst Recht, wenn er die Situation der Nachmittagsbetreuung an den Ganztagsschulen kritisiert. Auch hier steht die Musik vor gleichen Schwierigkeiten wie der Sport. Allerdings verurteilt der Landesmusikrat aufs Schärfste den Vorschlag von Herrn Ernst, statt eines Kultursommers einen Sportsommer durchzuführen: Sport und Kultur sind gleichwertige Säulen der Zivilgesellschaft und nehmen vielfach gleiche Aufgaben wahr – von der Jugendarbeit bis hin zur Seniorenarbeit. Dokumentiert wurde dies beispielsweise in einer von Landesmusikrat und Landessportbund gemeinsam entwickelten Ausstellung „Musik und Sport“, die im Jahr 2011 im Landtag eröffnet wurde. Ein Eintreten für den Sport kann nicht zulasten der Kultur gehen, die nach dem Sport die zweitgrößte soziale Bewegung in unserem Land darstellt. Wir lassen uns nicht durch parteipolitische Manöver unser exzellentes Verhältnis zu den Sportverbänden im Land beschädigen.“


UPDATE

In einer gemeinsamen Erklärung haben Guido Ernst und Brigitte Hayn, kulturpolitische Sprecherin der CDU Fraktion, auf die Stellungnahme des Landesmusikrats reagiert:

Kultur und Sport besser fördern

Brigitte Hayn und Guido Ernst: „Die Förderung der Kultur und des Sports sind natürlich keine Gegensätze. Ganz im Gegenteil: Beide Bereiche sind elementar wichtig für den Zusammenhalt der Gesellschaft und bedürfen deshalb der Förderung. In beiden Bereichen gibt es erhebliche Defizite, die dringend aufgearbeitet werden müssen. Das haben nicht zuletzt die Antworten der Landesregierung auf unsere Großen Anfragen zur Sportförderung und zur Kulturförderung gezeigt.

Brigitte Hayn: „Bei den Pro-Kopf-Ausgaben für die Kultur liegt Rheinland-Pfalz im Vergleich der Bundesländer schon seit vielen Jahren ganz hinten. Das spiegelt sich natürlich unmittelbar in der kulturellen Arbeit wider. Die Mängel bei der musikalischen Früherziehung, die schwierige Situation der freien Theater oder auch der kulturellen Bildung sind Beispiele für den dringenden Handlungsbedarf.“

Guido Ernst: „Die Landesregierung schmückt sich gern mit Medaillengewinnern, übersieht aber die Bedeutung des Breitensports und vernachlässigt zunehmend die Grundlagen für Erfolge auf internationalem Parkett. Bei der Finanzierung der Sportstätten gibt es große Defizite, es fehlt ein vernünftiges Konzept zur Zusammenarbeit von Sportvereinen und Ganztagsschulen und immer weniger Kinder lernen Schwimmen. Zur Förderung des Sports wird viel zu wenig getan.“

Hayn und Ernst betonen, dass sie Kultur und Sport als gleichberechtigt und gleichwertig ansehen. Die Landesregierung müsse ihre Förderpolitik der Bedeutung dieser wichtigen Politikfelder anpassen, so die CDU-Landtagsabgeordneten.

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