YouTube, das Tochterunternehmen des Quasi-Weltmonopolisten Google bereitet einen Streaming-Dienst vor und hat dazu Verträge mit den Major-Unternehmen Sony, Universal und Warner abschlossen, die dem Streaming-Dienst sein Musikangebot sichern sollen. Independent-Labels sind hingegen bei der weltweiten Versorgung von Kunden wenig gewünscht. Die ihnen angebotenen Vertragskonditionen sind nicht nur unattraktiv, sie lassen vielmehr nach Einschätzung von internationalen Musikverbänden jede Wertschätzung der von diesen Unternehmen gehaltenen Rechte vermissen. Dies sehen die Arbeitsgemeinschaft der Verbände für Musik in Beruf, Medien und Wirtschaft und das Präsidium des Landesmusikrats NRW mit großer Besorgnis.

Denn tatsächlich sind Independent-Unternehmen nach Auffassung der Arbeitsgemeinschaft der wesentliche Humus der kulturellen Vielfalt in unserem Musikleben. Der Großteil der innovativen Urheber, Interpreten, Bands und Ensembles erhält durch Independent-Unternehmen Verbreitungsmöglichkeiten. Impulse, die das Kulturleben weiterentwickeln, werden durch diese Unternehmen transportiert, und nicht zuletzt bilden die Rechte, die diese Unternehmen halten, einen wesentlichen Teil des aus Vielfalt gespeisten musikalischen Tuns ab.

Streaming-Dienste, die die Zugriffsmöglichkeiten der Nutzer weltweit auf die von Konzernen gehaltenen Rechte reduzieren und Independent-Unternehmen allenfalls in prekäre Vertragsbedingungen nötigen, missbrauchen ihre Marktmacht und schließen letztlich die Künstlerinnen und Künstler, die Urheber und die Interpreten von der Wertschöpfung ihrer Arbeit aus.

Prof. Dr. Werner Lohmann für das Präsidium des Landesmusikrats NRW

André Sebald und Matthias Hornschuh für die federführende Arbeitsgemeinschaft der Verbände für Musik in Beruf, Medien und Wirtschaft des Landesmusikrats NRW

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