Im Juli dieses Jahres beschloss das Bundeskabinett die finanzielle Beteiligung des Bundes in Höhe von 50 Millionen Euro an der dringend notwendigen Sanierung der Berliner Staatsoper. Voraussetzung für den Bundeszuschuss ist die Beteiligung des Landes Berlin in mindestens derselben Höhe und die vom Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper bereits 2005 zugesagte Unterstützung von bis zu 30 Millionen Euro. Mit dem Geld von Bund und Freundeskreis wären bereits fast zwei Drittel der mit ca. 130 Millionen Euro veranschlagten Sanierungskosten gedeckt. Trotz dieses enormen privaten bürgerschaftlichen Engagements und der Zusage des Bundes ist das Land Berlin bisher nicht auf das Angebot eingegangen. Die Berliner Staatsoper wird gemeinsam mit der Deutschen Oper, der Komischen Oper und dem Staatsballett von der Stiftung "Oper in Berlin" getragen.

"Man hat den Eindruck, das Land Berlin wolle die Opernstiftung vorsätzlich scheitern lassen", sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV. "Während für die Sanierung der Staatsoper der Bund und der Freundeskreis mit ihren Finanzierungszusagen bereits in den Startlöchern stehen, hat das Land Berlin seinen Anteil von 50 Millionen Euro noch nicht einmal in den Landeshaushalt eingestellt. Hier wird Kapital und Vertrauen verspielt. Andererseits verlangt das Land Berlin von der Opernstiftung, mit immer weniger Geld auszukommen. Ich befürchte nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus erhebliche Einschnitte in die Organisations- und Personalstrukturen der drei Opernhäuser bis hin zu Entlassungen. Das muss verhindert werden, z.B. durch moderate Streckung der Einsparvorgaben oder Gewinnung des Bundes als weiteren Partner", meint Mertens weiter.

"Das Land Berlin muss sich nicht nur verbal, sondern auch inhaltlich zur auskömmlichen Finanzierung der Opernstiftung bekennen, da die Stiftung ansonsten überhaupt keine Chance hat, private Drittmittel oder neue Abonnenten in nennenswertem Umfang zu werben. Kein Sponsor oder Stifter will mit seinem privaten Geld die Haushaltslöcher des Landes Berlin stopfen", so Mertens abschließend.

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