Die Länder und der Bund werden künftig einen gemeinsamen Bildungsbericht für Deutschland herausgeben, der alle bildungsbiografischen Etappen – vom Elementarbereich bis zur Erwachsenenbildung – umfasst und sich dabei klar an den jeweiligen verfassungsrechtlichen Zuständigkeiten orientiert. In einem Spitzengespräch vereinbarten die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen, und ihre hessische Kollegin Karin Wolff mit Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, dass noch im Laufe des Frühjahrs die Ausschreibung für eine solche gemeinsam finanzierte Bildungsberichterstattung fertig gestellt werden soll mit dem Ziel, nach der Sommerpause den Auftrag gemeinsam an ein Konsortium zu vergeben. In die Vorlage des Bildungsberichts sollen seitens der KMK auch die Jugendministerkonferenz und die kommunalen Schul- und Jugendhilfeträger einbezogen werden. Der erste Bericht soll im Jahr 2006 vorliegen und auch die Ergebnisse aktueller internationaler Vergleichsstudien berücksichtigen.

KMK-Präsidentin Ahnen betonte: „Das ist ein großer Schritt nach vorn. Ich bin sicher, dass wir mit dieser Einigung, die auf den von der Kultusministerkonferenz beschlossenen Eckpunkten zur Bildungsberichterstattung basiert, nicht nur die für einen umfassenden und fundierten Bildungsbericht nötigen Daten zusammenführen können, sondern auch wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Bildungssystems geben.“ Bundesbildungsministerin Bulmahn unterstrich: „Mit der nationalen Bildungsberichterstattung haben wir einen weiteren wichtigen Schritt zur Reform unseres Bildungssystems unternommen. Ich bin froh, dass Bund und Länder hier einen gemeinsamen Weg einschlagen.“

Der künftige Bildungsbericht soll nach übereinstimmender Vorstellung einen auf wesentliche Punkte konzentrierten Überblick über das Bildungssystem in Deutschland von der vorschulischen und schulischen über die berufliche Bildung bis hin zu Hochschule und Weiterbildung bieten. In einem zweistufigen Verfahren sollen zunächst zentrale Indikatoren und dann der Bildungsbericht vorgelegt werden. Die Indikatoren dienen dabei der Vergleichbarkeit auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Der Bildungsbericht soll auch jeweils ein Schwer-punktthema haben. Für den ersten Bericht ist das Thema „Integration von Kindern, Jugendlichen und Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund“ ins Auge gefasst. Zentrale Ergebnisse sollen vorab für den für das Frühjahr 2006 geplanten EU-Bildungsbericht zur Verfügung gestellt werden. Die Arbeit des Konsortiums an dem künftigen Bildungsbericht für Deutschland soll von einem wissenschaftlichen Beirat, der auch mit Sachverstand aus dem Ausland ergänzt wird, begleitet werden.

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