Für Bayerns Kunstminister Bernd Sibler waren die diesjährigen Richard-Wagner-Festspiele vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie „ein Befreiungsschlag von Kunst und Kultur und ein hoffnungsspendendes Leuchtsignal für Kunstliebhaberinnen und -liebhaber“. Die diesjährigen Festspiele waren ausverkauft, es kamen insgesamt mehr als 22.300 Zuschauerinnen und Zuschauer zu den Vorstellungen im Festspielhaus. Über 900 Besucherinnen und Besucher konnten an jeder der 25 Aufführungen im Festspielhaus teilnehmen. Die diesjährigen Festspiele werden laut Sibler aber nicht nur aufgrund der Corona-Bedingungen in die Geschichtsbücher eingehen: „Zum ersten Mal in der Geschichte der Bayreuther Festspiele trug mit Oksana Lyniv eine Frau die musikalische Leitung für eine Neuproduktion. Das ist historisch. ‚Der fliegende Holländer‘ hat mich mit seinen packenden Charakteren, tragischen Entwicklungen und großen Emotionen sehr beeindruckt. Lynivs Energie war von der ersten Sekunde an spürbar. Das Stück war für mich ein wunderbares Klangerlebnis“, so der Minister.
In diesem Jahr standen neben der Neuproduktion von „Der fliegende Holländer“ die bekannten Produktionen von „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Tannhäuser“ sowie eine vom renommierten österreichischen Künstler Hermann Nitsch bebilderte Aufführung von „Die Walküre“ auf dem Spielplan. Eine Besonderheit der diesjährigen Festspiele stellten die Konzerte mit Andris Nelsons und Christian Thielemann dar, der einen konzertanten Parsifal dirigierte. Umrahmt wurden die Festspiele vom Sonderprogramm „Diskurs Bayreuth“, welches in diesem Jahr unter dem Titel „Ring 20.21“ stand. Die Festspiele hatten am 25. Juli 2021 begonnen. Für Bayern als Kulturstaat habe die lange Bayreuther Festspieltradition einen sehr hohen Stellenwert, betonte Sibler: „Mit den Bayreuther Festspielen feiern wir das unvergessliche musikalische Erbe Richard Wagners und tragen es in die Welt hinaus.“ Die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth haben im Jahr 1876 ihren Ursprung. Das Festspielhaus wurde eigens dafür errichtet.