Am heutigen "Tag des Urheberrechts" findet in den Räumen der Bertelsmann Repräsentanz in Berlin die Tagung "Kunst + Kommerz. Kultur- und Kreativwirtschaft in der Diskussion" statt. In der Kultur- und Kreativwirtschaft arbeiten 1,5 Millionen Menschen, davon gut ein Drittel als Selbständige. Die Bruttowertschöpfung der Branche liegt zwischen der chemischen Wirtschaft und der Automobilindustrie. In der Tagung geht es unter anderem um die Fragen, welche Besonderheiten die Kultur- und Kreativwirtschaft auszeichnen, wie die Kultur- und Kreativwirtschaft mit anderen Branchen verbunden ist und vor welchen Herausforderungen diese Branche angesichts der Digitalisierung steht.

Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Prof. Christian Höppner, sagte in seiner Begrüßung: "Die Förderung von Kreativität und der Schutz des Urhebers bilden im digitalen Zeitalter die DNA unserer kulturellen Vielfalt. Unter dem Thema "Kunst und Kommerz" nehmen wir einen der Kernpunkte des Kulturbetriebs in den Blick. Kunst wird gerne gegen den Kommerz ausgespielt, was unausgesprochen heißt, "echte Kunst hat keinen kommerziellen Erfolg" oder aber der Kommerz wird in den Mittelpunkt gestellt und der voreilige Schluss gezogen, Kunst, die sich noch nicht am Markt durchgesetzt hat, will keiner. Doch das eine ist so falsch wie das andere. Künstler und Kulturwirtschaft, Kulturwirtschaft und Künstler sind eng miteinander verbunden und aufeinander angewiesen. Die Politik ist gefordert, adäquate Rahmenbedingungen zu gestalten. Im Deutschen Kulturrat arbeiten Verbände der Künstler und der Kulturwirtschaft eng zusammen und setzen sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur ein."

Die Staatsministerin für Kultur und Medien bei der Bundeskanzlerin, Staatsministerin Prof. Monika Grütters MdB, formulierte in ihrer Rede: "Künstlerinnen und Künstler haben immer schon zum gesellschaftlichen Fortschritt beigetragen, indem sie ihre Zeitgenossen die Wirklichkeit neu sehen lehrten. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist insofern weit mehr als nur eine Branche neben anderen. Mit ihren fast 250.000 Unternehmen liefert sie nicht nur bestimmte Handelsgüter oder Dienstleistungen. Sie liefert den immateriellen Rohstoff für Innovationen in allen gesellschaftlichen Bereichen, indem sie uns in die Lage versetzt, die Perspektive zu wechseln und neue Verbindungen herzustellen. Um es bildlich auszudrücken: Die Künstler und Kreativen tragen die Fackel, an der viele andere das Feuer eigener schöpferischer Kraft entzünden. Deshalb unterstützt die Bundesregierung im Rahmen der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft Unternehmerinnen und Unternehmer dabei, mit ihren Ideen und der Kommerzialisierung kreativer Leistung auch ökonomisch erfolgreich zu sein."

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, MdB, führte aus: "Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland ist heute eine große und weiter wachsende Branche. Die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags hin zu einem "Internet der Dinge" erfasst nicht nur Arbeits- und Fertigungsprozesse in der Industrie, sondern bietet auch den Kreativunternehmen vielfältige Chancen. Ich freue mich, dass viele Kreativunternehmen und Start-ups schon jetzt diesen Wandel mitgestalten. Sie haben das Selbstvertrauen, vollkommen neue Ideen zu denken und gewohnte Abläufe in Frage zu stellen, arbeiten forschungsnah und innovativ. Ein wichtiges Ziel der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft ist es, die Branche und ihr großes Innovationspotential sichtbar zu machen. Mit Netzwerkveranstaltungen wollen wir bei anderen Wirtschaftszweigen das Interesse für kreative Innovationen wecken und für mehr Kooperationen mit der Kreativwirtschaft werben."

Absätze