Die Kultusministerkonferenz beruft 16 Mitglieder der unabhängigen "Ständigen wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz“. Die Kommission besteht aus zwölf zu berufenden und vier ständigen Mitgliedern.

Grundlage für die Berufung ist die Verwaltungsvereinbarung zwischen den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland zur Einrichtung einer Ständigen wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz gemäß Art. 9 der Ländervereinbarung über die gemeinsame Grundstruktur des Schulwesens und die gesamtstaatliche Verantwortung der Länder in zentralen bildungspolitischen Fragen mit Beschluss der KMK vom 15.10.2020.

Ausgewählt wurden die zwölf zu berufenden Mitglieder von einer fünf-köpfigen Findungskommission unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Manfred Prenzel (Universität Wien). Weitere Mitglieder waren Prof. em. Dr. Dieter Euler (Universität St. Gallen), Prof. Dr. Elsbeth Stern (ETH Zürich), Staatssekretärin a. D. Cornelia Quennet-Thielen und Staatsrat a. D. Dr. Michael Voges.

Die Aufgabe der unabhängigen Ständigen wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (Stäwiko) wird die Beratung der Länder in Fragen der Weiterentwicklung des Bildungswesens und des Umgangs mit seinen Herausforderungen sein, insbesondere bei der Sicherung und Entwicklung der Qualität, bei der Verbesserung der Vergleichbarkeit des Bildungswesens sowie bei der Entwicklung mittel- und längerfristiger Strategien zu für die Länder in ihrer Gesamtheit relevanten Bildungsthemen. Grundlage der Arbeit der Ständigen wissenschaftlichen Kommission wird ein im Dialog mit der Kultusministerkonferenz abgestimmtes Arbeitsprogramm sein. Vorschläge hierfür können sowohl aus der Mitte der Ständigen wissenschaftlichen Kommission als auch von der Kultusministerkonferenz kommen. Die Ständige wissenschaftliche Kommission wird zunächst befristet für sechs Jahre eingerichtet. Auf der Grundlage einer Evaluation nach vier Jahren erfolgt eine Entscheidung über die Fortsetzung der Arbeit. Die Ständige wissenschaftliche Kommission wird ihre Arbeit voraussichtlich Ende Mai aufnehmen. Die Geschäftsstelle wird beim Sekretariat der Kultusministerkonferenz eingerichtet.

Britta Ernst, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und brandenburgische Bildungsministerin, sagt: "Die Findungskommission hat einen guten Vorschlag gemacht. Wie freuen uns auf den systematischen Austausch mit profilierten Wissenschaftlern. Die Länder haben ein hohes Interesse an der Ausgestaltung und Weiterentwicklung eines modernen Bildungswesens, so dass die nachfolgenden Generationen die Herausforderungen der Zukunft und einer sich wandelnden Welt gut meistern können. Die Ständige wissenschaftliche Kommission wird uns bei diesen und anderen Themen beraten und weiterhelfen.“

Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Koordinator der B-Länder und Hessischer Kultusminister, erklärt: "Mit der heutigen Präsentation der Mitglieder der Ständigen wissenschaftlichen Kommission erfüllen wir als Kultusministerkonferenz unser Versprechen aus der Ländervereinbarung, der KMK ein unabhängiges Gremium von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Seite zu stellen, die uns beraten und vielleicht auch den Weg weisen, in welche Richtung sich ein modernes Bildungssystem entwickeln sollte. Ich darf in dem Zusammenhang an die ursprüngliche Idee eines ‚Nationalen Bildungsrats‘ erinnern, bei dessen Konzeption die meisten Länder doch ein ungutes Gefühl hatten. Die StäWiKo der KMK entspricht nun vielmehr der föderalen Struktur unseres Bildungswesens und wird uns sicherlich ein guter Ratgeber sein.“

Ties Rabe, Koordinator der A-Länder und hamburgischer Senator für Schule und Berufsbildung, sagt: "Die Findungskommission hat eine gute Auswahl renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorgenommen. Ich bin mir sicher, dass die Ständige wissenschaftliche Kommission auf Grundlage dieser Expertise wertvolle Anregungen zur Weiterentwicklung des deutschen Bildungswesens entwickeln wird, von denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene entlang ihrer Bildungsbiografie profitieren werden.“

Prof. Dr. Manfred Prenzel, Vorsitzender der Findungskommission, sagt: "Als Findungskommission haben wir uns eng daran orientiert, dass sich die zu berufenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch exzellente Expertise in der Bildungsforschung, Vertrautheit mit der Bildungspraxis und dem Bildungssystem sowie Erfahrung in der Politikberatung auszeichnen. Uns war es ebenfalls ein großes Anliegen, die zwölf Positionen so zu besetzen, dass die Breite und Vielfalt des Schul- und Bildungssystems durch Expertise abgedeckt ist und wenig Überlappungen bestehen. Die Findungskommission hat zudem die geforderte geschlechter­paritätische Zusammensetzung berücksichtigt.“

Die 16 Mitglieder sind:

Berufene Mitglieder

  • Prof. Dr. Isabell van Ackeren (Universität Duisburg-Essen)
  • Prof. Dr. Yvonne Anders (Universität Bamberg)
  • Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek (Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, Universität zu Köln)
  • Prof. Dr. Ulrike Cress (IWM - Leibniz-Institut für Wissensmedien; Eberhard Karls Universität Tübingen)
  • Prof. Dr. Claudia Diehl (Universität Konstanz)
  • Prof. Dr. Thilo Kleickmann (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
  • Prof. Dr. Olaf Köller (IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik; Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
  • Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose (Universität Bielefeld)
  • Prof. Dr. Susanne Prediger (Technische Universität Dortmund)
  • Prof. Dr. Susan Seeber (Georg-August-Universität Göttingen)
  • Prof. Dr. Felicitas Thiel (Freie Universität Berlin)
  • Prof. Dr. Birgit Ziegler (Technische Universität Darmstadt)

Ständige Mitglieder

Vorsitzende wissenschaftlicher Beirat Steuerungsgruppe:

  • Prof. Dr. Harm Kuper (FU Berlin)
  • Wissenschaftlicher Vorstand Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB): Prof. Dr. Petra Stanat (Humboldt-Universität Berlin)
  • Sprecher Autorengruppe Bildungsberichterstattung:Prof. Dr. Kai Maaz (DIPF - Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Information)
  • Vorstandsvorsitzende Zentrums für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB):Prof. Dr. Doris Lewalter (Technischen Universität München)
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