Wirtschaftsminister Schartau: Musikbranche in NRW ist besonders
vielfältig – Köln bleibt auch nach Weggang der Popkomm. einer der
Top-Musikstandorte

Das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit teilt mit:
NRW-Wirtschaftsminister Harald Schartau hat heute (5.12.03) beim 4. Kulturwirtschaftstag in Köln die Musikbranche in NRW aufgerufen, sich auf ihre Stärken zu besinnen und den Standort-Wettbewerb um die besten Ideen aufzunehmen. „NRW hat eine lebhafte Musikszene. Ich begrüße die Überlegungen in Köln, parallel zum Ringfest eine Musikkonferenz zu organisieren. Die Musik- und Musikveranstaltungsunternehmen unseres Landes brauchen ein solche Plattform für Diskussion und Austausch. Der Weggang der Popkomm. ist sicherlich schmerzlich, aber er bietet auch die Chance, jetzt etwas ganz Neues auf die Beine zu stellen“, sagte Schartau. Nordrhein-Westfalen habe in der Musikwirtschaft eine wichtige Marktposition inne, so der Minister weiter. Viel beachtet sei der Tonträgermarkt. Von der rund eine Milliarde Euro Umsatz entfallen allein auf NRW rund 470 Millionen Euro. Die Musikwirtschaft in NRW sei aber viel differenzierter: Theater- und Konzertveranstalter gehören ebenso dazu wie die Betreiber von Veranstaltungshallen, die Musikverlage, die Hersteller von Musikinstrumenten, Tonstudios, Komponisten, Texter und selbständige Musiker bis zu ergänzenden Bereichen wie Diskotheken, Tanzschulen und dem Phonomarkt.
Schartau: „In diesen Segmenten erwirtschafteten 2001 landesweit rund 2.300 Unternehmen einen Umsatz von etwa 3,5 Milliarden € mit rund 6.200 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, hinzu kommen noch freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit hat Nordrhein-Westfalen seine Stärken in der Kreativszene und im Live- Musikmarkt deutlich ausspielen können.“

Die weitere Entwicklung im Tonträgermarkt ist nach den Worten von Schartau zur Zeit noch nicht absehbar. Im Moment zeichneten sich zwei korrespondierende Entwicklungen ab. Zum einen gehe der Konzentrationsprozess bei den fünf großen Musikunternehmen, die bislang schon rund 70 Prozent des internationalen Tonträgermarktes unter sich aufteilen, weiter. Zum anderen bildeten sich in Nischenbereichen eine Vielzahl häufig qualitativ anspruchsvoller Kleinunternehmen heraus, so dass Verschiebungen zu einer mittelständischeren Struktur der Musikwirtschaft wahrscheinlich seien.
Schartau warnte aber davor, die kleinen gegen die großen Musikunternehmen ausspielen zu wollen. Musik werde sich nicht auf einen lokalen Markt reduzieren lassen, sondern immer auch ein globales Geschäft sein: "Hier kann man als Kleinunternehmen nur schwer mithalten." Man solle deshalb auch darüber nachdenken, wie große und kleine Unternehmen noch besser kooperieren könnten, sagte der Minister.

Wirtschaftsminister Schartau forderte prominente Künstler und Unternehmer auf, sich als Sprachrohr für die regionale Musikwirtschaft zur Verfügung zu stellen: "Dieser ehrenamtliche Arbeitsplatz ist noch zu vergeben."