Aus Anlass des 53. Berliner Theatertreffens hat die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, an Länder und Kommunen appelliert, alles für den Erhalt und die finanzielle Absicherung der Theater und Bühnen in Deutschland zu tun.
Grütters erklärte: "Theater sind als Vexierspiegel unserer Gegenwart Unruhestifter im besten Sinne. Es sind Orte demokratischer Öffentlichkeit, an denen eine Gesellschaft ihre Werte mit der Wirklichkeit konfrontiert, ihre glücklichen Ereignisse und Konflikte verhandelt und sich ihren Defiziten und Widersprüchen stellt. Theater sind Orte öffentlicher Debatten, die die Gesellschaft nie nur abbilden, sondern immer auch mitformen. Wir brauchen diese Orte der Selbstvergewisserung – heute mehr denn je. Denn Kultur schafft Identität. Kultur ist unser stärkster Integrationsmotor - gerade auch angesichts hunderttausender Menschen, die ihre Heimat in Kriegs- und Krisenregionen verlassen in der Hoffnung, im friedens- und wohlstandsverwöhnten Europa Zuflucht zu finden.“
Dennoch kämpften in ganz Deutschland Theater und Ensembles um ihre Existenz: in Rostock und Schwerin, aber auch in Plauen, Duisburg und Dinslaken. Um vor allem die kleinen und mittleren Theater zu ermutigen, sei in diesem Jahr erstmals der mit einer Million Euro dotierte Theaterpreis des Bundes verliehen worden, sagte Grütters. Dieses Engagement entbinde Länder und Kommunen allerdings nicht von ihrem gesetzlichen Kulturauftrag.
Die Kulturstaatsministerin betonte: "Kulturausgaben sind immer Investitionen in die Zukunft. Mit Kürzungen dort löst man keine Haushaltsprobleme. Wir haben es weniger mit einer Krise des Theaters zu tun, als vielmehr vielerorts mit einer Krise der kommunalen Haushalte. Theater sind ein Fundament unseres kulturellen Selbstverständnisses, und sie sind unsere Seismographen für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen - und zwar nicht nur in den Großstädten und Ballungsräumen, sondern gerade auch abseits der Metropolen.“