Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, hat heute in einem Interview mit Jürgen Kleindienst in der Leipziger Volkszeitung seine Position zu Computerspielen noch einmal bekräftigt.

Olaf Zimmermann stellte klar, dass es ihm nicht speziell um Killerspiele geht, für die er Kunstfreiheit reklamierte, sondern dass Computerspiele ebenso wie der Film zum Kultur- und Medienbereich gehören. Freiheiten, die in anderen Kunstbereichen gelten, müssen auch für Computerspiele Geltung besitzen. Das bedeutet nicht, dass jugendgefährdende Computerspiele freigegeben werden sollen. Erwachsene dürfen sich, so Zimmermann, aber selbstverständlich auch mit Schund beschäftigen, wenn sie das gerne wollen.

Zimmermann unterstrich in dem Interview in der Leipziger Volkszeitung, dass die so genannten Killerspiele ca. 6 Prozent des Marktes an Computerspielen ausmachen. D.h. 94 Prozent der Computerspiele auf dem deutschen Markt sind keine „Killerspiele“. Wenn die Qualität der Computerspiele verbessert werden soll, so muss, wie in anderen Kultursparten auch, Qualität besonders gefördert werden. Hierfür sollte dann bundesweit ein spezifisches Förder-programm aufgelegt werden. Im Filmbereich hat der Kulturstaatsminister gerade ein neues umfangreiches Förderprogramm gestartet. Zimmermann sagte hierzu: „Ein Programm zur Förderung von Computerspielen gibt es bislang nicht. Ich hoffe aber, dass er das noch auflegen wird. Die Kultur sollte sich nicht in die Schmollecke stellen, sondern Inhalte im Blick haben und die Qualität verbessern.“

Gerade mit Blick auf die Bedeutung der Computerspiele für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sagte Olaf Zimmermann in der Leipziger Volkszeitung: „Wir kommen da nicht raus, können nicht auf der einen Seite bejammern, was da so Schreckliches mit der Jugend passiere und gleichzeitig sagen: Für das, wofür Ihr Euch interessiert, haben wir kein Geld mehr.“

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