Anlässlich der am heutigen Dienstag stattfindenden Jahreskonferenz der gemeinsam vom Bundeswirtschaftsminister und dem Kulturstaatsminister getragenen Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft zog die Bundesregierung gemeinsam mit hochrangigen Vertretern der Branche und Kulturorganisationen eine Bilanz über die Aktivitäten der Initiative im ersten Jahr und zeichneten die Grundlinien ihrer weiteren Arbeit. Themen sind u. a. die wirtschaftliche Bedeutung der Branche, Strategien zur besseren internationalen Markterschließung und Imagebildung und die Rahmenbedingungen für Kreativität und Innovation.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann hob gegenüber den rund 500 Teilnehmern als herausragendes Ziel die Stärkung der Rahmenbedingungen hervor: „Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine der wichtigsten Zukunftsbranchen Deutschlands. Wirtschaft braucht Kultur weil sie mittlerweile zu einem harten Standortfaktor geworden ist, Kultur ist längst kein reiner Zuschussbetrieb mehr. Im Gegenteil: Kultur schafft Werte, aber auch Arbeitsplätze. Mein Haus entwickelt gemeinsam mit dem BMWi bis zum nächsten Jahr ein Konzept zur nachhaltigen Stärkung der Kulturwirtschaft.“

Die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung soll in der nächsten Legislaturperiode fortgesetzt werden. Aufbauend auf den Empfehlungen der Studie „Kultur- und Kreativwirtschaft“ sowie der Erkenntnisse aus den durchgeführten elf Branchenhearings wird die Bundesregierung in einem nächsten Schritt konkrete Maßnahmen und Projekte zur weiteren Stärkung der Branche entwickeln und umsetzen:

  • Die Kultur- und Kreativwirtschaft gehört in den Fokus moderner Kultur- und Wirtschaftspolitik. Der Dialog mit der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie den Teilmärkten wird fortgesetzt. Um die Potenziale künftig noch besser zu nutzen, ist es wichtig, die Vernetzung innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft weiter auszubauen. Hierfür soll eine entsprechende Plattform geschaffen und die notwendigen Kommunikationsräume zur Verfügung gestellt werden.

  • Die Heranführung an und Vermittlung in bestehende Programme soll durch den Aufbau eines Netzwerks für die Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft deutlich verbessert werden, das wichtige Lotsenfunktionen übernehmen soll. Außerdem soll ein Kompetenznetzwerk aus externen branchenkundigen Experten in diese Lotsenstruktur integriert werden, das zielgenaue Professionalisierungen anbietet.

  • Alle bestehenden Bundesprogramme sollen hinsichtlich ihrer formalen und inhaltlichen Anforderungen überprüft und wo nötig anpasst werden, um vermehrt Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft in ihrer Entwicklung fördern zu können. Auch die vorhandenen Programme für geringen Finanzierungsbedarf sollen weiter entwickelt werden.

  • Die Fortentwicklung des Rechtsrahmens für digitalen Urheberrechtsschutz bleibt langfristig eine wichtige Aufgabe. Kurz- und mittelfristig sind neue Formen der wirtschaftlichen und technischen Kooperation von Rechteinhabern und Diensteanbietern notwendig, z. B. Aufklärung und Warnhinweise, technische Schutzmaßnahmen oder neue Geschäftsmodelle.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft setzt sich aus einer Reihe von Teilbranchen zusammen: dem Architektur-, Buch- und Pressemarkt, dem Musikmarkt, dem Kunstmarkt und dem Markt für darstellende Künste, der Film- und Rundfunkwirtschaft, dem Werbemarkt, der Designwirtschaft und der Games-Industrie. Mit einer Million Beschäftigten und 63 Milliarden Euro Wertschöpfung ist die Kultur- und Kreativwirtschaft für den Standort Deutschland von größter Bedeutung.