Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, warnt davor, die Debatte um das Urheberrecht auf das Verbot von Raubkopien zu beschränken. Zurzeit werde die Diskussion vor allem unter Verbotsgesichtspunkten geführt, schreibt Zimmermann in einem Gastbeitrag für den Fachdienst "epd medien". Es müsse mehr darum gehen, "positiv zu zeigen, dass Kreativität einen Wert hat und dass Künstlersein ein Beruf ist". Damit dies gelingen könne, müsse die Wertschätzung gegenüber dem geistigen Eigentum gestärkt werden.

Urheber und Verwerter müssten einen angemessenen wirtschaftlichen Ertrag aus der Nutzung ihrer Werke ziehen können, schreibt Zimmermann. Nur dann werde es ihnen möglich sein, in weitere Produkte und Dienstleistungen zu investieren. Die Herausforderung der kommenden Jahre bestehe darin, "endlich flächendeckend tragfähige Modelle zu entwickeln, um im Internet kultur- und kreativwirtschaftliche Güter gegen Entgelt anbieten zu können". Nur wenn man in entsprechende Plattformen investiere, könne man das illegale Kopieren eindämmen.

Zimmermann schreibt, die anstehenden großen Digitalisierungsvorhaben böten große Chancen zur kulturellen Teilhabe. "Sie sollten nicht als Gefahr, sondern vielmehr als eine Ausweitung der Möglichkeiten kultureller Partizipation gesehen werden." Der Kulturbereich müsse seinen Frieden mit den Kulturnutzern im Internet schließen.

Der Deutsche Kulturrat ist der Spitzenverband der Bundeskulturverbände. Ihm haben sich 234 Bundeskulturverbände und Organisationen angeschlossen.

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