Die AfD hat auf die Forderungen des Deutschen Kulturrates zur Bundestagswahl, im Gegensatz zu CDU/CSU, SPD, Bündnis90/Die Grünen, Die Linke und FDP, trotz mehrfacher Aufforderung nicht geantwortet. Deshalb müssen wir die kulturpolitischen Ideen und Vorhaben der AfD aus ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl extrahieren.
Einige kulturpolitischen Grundannahmen der AfD:
- Die AfD glaubt, dass nirgendwo die ideologische Beeinflussung seitens des Staates so stark ist wie in der Kulturpolitik.
- Die AfD glaubt, dass die von ihr endeckte Ideologie des "Multikulturalismus“ die kulturellen Errungenschaften in Deutschland gefährdet.
- Die AfD glaubt, dass Deutschland aus falsch verstandener Toleranz sein kulturelles Gesicht verliert.
Einige kulturpolitische Lösungsansätze der AfD:
- Die AfD bekennt sich zur deutschen Leitkultur.
- Die AfD will die von ihr diagnostizierte "aktuelle Verengung der deutschen Erinnerungskultur auf die Zeit des Nationalsozialismus“ aufbrechen.
- Die AfD fordert, dass es für "politisch korrekte“ Kunst und Kultur keine staatlichen Anreize geben darf.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Die Grundannahmen über den Kulturbereich im Wahlprogramm der AfD sind äußerst ungewöhnlich. Nirgendwo sei die ideologische Beeinflussung seitens des Staates so stark wie in der Kulturpolitik, ist nicht nur eine steile These, es ist einfach Unsinn. Und welche Toleranz lässt uns unser kulturelles Gesicht verlieren? Dass die AfD für Leitkultur eintritt, geschenkt. Wenn sie denn zumindest sagen würde, was konkret damit gemeint ist. Dass es für "politisch korrekte“ Kunst und Kultur keine staatlichen Anreize mehr geben solle, ist die vielleicht konkreteste Aussage zur Kulturpolitik im Wahlprogramm der AfD. Ein wenig verklausuliert droht die AfD hier dem Kulturbereich mal wieder damit, öffentliche Kunst- und Kulturförderung nur dann zu gewähren, wenn sie in ihrem Sinne ist. Die ideologische Beeinflussung in der Kulturpolitik, die die AfD beklagt, soll in Wirklichkeit erst durch sie eingeführt werden.“