Alle drei Jahre wieder werden die Ergebnisse der PISA-Studie International vorgestellt. In der PISA-Studie werden die Ergebnisse 15-jähriger Schülerinnen und Schüler in bestimmten Kompetenzbereichen getestet. Im Jahr 2000 stand die Lesekompetenz im Mittelpunkt, im Jahr 2003 die mathematische Grundbildung, im Jahr 2006 die naturwissenschaftliche und im Jahr 2009 erneut die Lesekompetenz. Die Ergebnisse des Jahres 2009 und vor allem das Abschneiden Deutschlands im Vergleich zu anderen OECD-Staaten wurden heute in Berlin vorgestellt. Und erneut sitzen viele wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange und warten, wie deutsche Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu anderen abschneiden.
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, anerkennt, dass insbesondere durch die erste PISA-Studie bildungspolitische Veränderungen möglich wurden, die ansonsten kaum umgesetzt werden. Zu denken ist beispielsweise an das Ganztagsschulprogramm der Bundesregierung, das den Ausbau der Ganztagsschulen in den Ländern maßgeblich beförderte. Zu erinnern ist aber auch an die Bildungspläne für die vorschulische Bildung, die im Nachgang zur ersten PISA-Studie von den Ländern entwickeln wurden. Kindertagesstätten haben sich von Betreuungs- zu Bildungseinrichtungen entwickelt.
Zugleich müssen andere Entwicklungen mit einem großen Fragezeichen versehen werden. Allzu oft wird vergessen, dass die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) keineswegs eine Institution ist, die aus altruistischen Gründen, das Bildungswesen untersucht. Die OECD ist der Zusammenschluss von 33 marktwirtschaftlich orientierten Ländern, die sich unter anderem der Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums und dem Wachstum des Welthandels verschrieben hat. Bildung dient dazu, diese Ziele zu verwirklichen.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Gerade die künstlerischen Fächer leiden unter den PISA-Untersuchungen. Nur die vermeintlich messbaren "harten" Schulfächer wurden abgeprüft. Künstlerische Fähigkeiten erscheinen oft nur noch als ein entbehrlicher Luxus, der eine Schulkarriere behindert. Wer glaubt, mit Lesekompetenz sei bei der PISA-Untersuchung das Lesen und Verstehen eines Romans oder Gedichts gemeint, ist auf dem Holzweg. Das von der OECD angelegte Untersuchungsraster geht eindeutig zu Lasten der künstlerischen Fächer in der Schule. Die PISA-Ergebnisse können wichtige Hinweise für die Schulentwicklung geben, eine umfassende Bildungspolitik können sie aber nicht ersetzen."
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Quelle
http://www.kulturrat.de