Mit einem neuen Vorhaben baut das Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft das Angebot seiner Kulturpolitischen Akademie und die Forschung zu einer transformativen Kulturpolitik aus. Unter dem Titel »Digitalität als neuer Treiber einer Kultur der Nachhaltigkeit (DNA 4_0)« entwickelt das Institut bis Juni 2022 neue Qualifizierungs- und Vernetzungsangebote im Bereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Digitalität. Wegweisende Impulse soll dabei ein neues, gemeinsam erarbeitetes und diskutiertes kulturpolitisches Manifest geben, das – 20 Jahre nach dem Tutzinger Manifest – Eckpunkte einer nachhaltigen Kulturpolitik im digitalen Zeitalter formuliert.

Für die Kulturpolitische Gesellschaft liegen wesentliche Herausforderungen einer zukünftigen, postpandemischen Kulturpolitik sowohl im digitalen Wandel als auch in der Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft. Das Vorhaben »Digitalität als neuer Treiber einer Kultur der Nachhaltigkeit (DNA 4_0)« widmet sich in innovativer und kritischer Weise den Problemen und Potenzialen beider Herausforderungen für den Kulturbereich.

Anknüpfend an ihre Web-Talk-Reihen Kultur(en) der Digitalität und Kulturpolitik der Nachhaltigkeit sowie die Sommerakademie für eine klimagerechte Kulturpolitik im vergangenen Jahr, führt die Kulturpolitische Gesellschaft bis Mitte nächsten Jahres mehrere Bildungs-, Diskussions- und Vernetzungsformate durch. Hierzu gehören jeweils eine Webinar- und Podcast-Reihe sowie kollaborative Netzwerktreffen in Städten wie Witten, Freiburg und Berlin. Die Angebote richten sich an Akteur*innen aus regionalen bis nationalen Kulturadministrationen, an das Kulturmanagement, sowie an Kunst- und Kulturschaffende unterschiedlicher Sparten.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem bereichsübergreifenden Austausch und einem thinking out of the box, an dem unterschiedliche gesellschaftliche Akteur*innen und Communities beteiligt sind. DNA 4_0 verfolgt das Ziel, eine gesellschaftliche Neuausrichtung aktiv auf den Weg zu bringen. Dieser Prozess wird unterstützt von zukunftsweisenden Beiträgen von Expert*innen, Interviews, Next-Practice-Beispielen und einer stetig wachsenden Materialsammlungen.

Das von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt geförderte Vorhaben greift das wegweisende Tutzinger Manifest auf, das im Jahr 2001 in Deutschland eine Debatte zur kulturellen Bedeutung des Nachhaltigkeitsleitbildes initiierte und sowohl die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie als auch die Kulturförderung beeinflusste. Mit der Weiterentwicklung und Neuformulierung kulturpolitischer Thesen zur globalen Nachhaltigkeitsagenda im digitalen Zeitalter will die Kulturpolitische Gesellschaft bundesweit eine breite Debatte anstoßen.

In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing und dem Landesverband Bayern der Kulturpolitischen Gesellschaft findet im November eine Tagung statt, auf der ein neues Tutzinger Manifest verabschiedet werden soll. Dieses soll einen verbindlichen Handlungsrahmen von Digitalität und Nachhaltigkeit in der Kulturpolitik und der kulturellen Bildung erstellen und verankern. Dadurch möchte das Institut der Kulturpolitischen Gesellschaft nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der UN Agenda 2030 und den Zielen des Klimaschutzes leisten, sondern die bisher noch zu wenig genutzten Potenziale von Kultur und Kulturpolitik in der Verknüpfung von Digitalität und Kulturpolitik entfalten.

Dieses Projekt wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Verbändeförderung. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.     

Absätze