Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI hat im Rahmen einer festlichen Preisverleihung gestern im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin die Gewinner des Deutschen Kulturförderpreises bekannt gegeben. Der Preis ging an:
die Siemens AG für das Projekt „into…“
die Itzehoer Versicherungen für den „John Lennon Talent Award“
die Hoppen Innenausbau GmbH für ihr Engagement für das „Niederrhein Musikfestival“

Große Unternehmen (mehr als 2000 Mitarbeiter):
Das Siemens Arts Program schickte gemeinsam mit dem Ensemble Modern im Rahmen des Projekts „into…“ junge Komponisten nach Istanbul, Dubai, Johannesburg und das Pearl River Delta, um die musikalische Essenz dieser Megastädte zu ergründen. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts wurden die Künstler an die Städte herangeführt. In Auseinandersetzung mit diesen Orten schaffen die Komponisten Werke, die das international besetzte Ensemble Modern in Berlin, Frankfurt und an den Entstehungsstädten aufführt. Die Metropolen werden so einem fernen Publikum musikalisch zugänglich gemacht. Aus der Begründung der Jury: „Diese Internationalität, die innovative Kraft, auch das Kulturübergreifende, was in diesem Projekt steckt, hat die Jury bewogen, den Preis an die Siemens AG zu vergeben. Wir waren beeindruckt von diesem ungewöhnlichen, intelligenten Konzept, zumal die Kompositionen inzwischen von zahlreichen Festspiel-Veranstaltern und Konzerthäusern im In- und Ausland übernommen wurden. Die besten Stücke bleiben im Repertoire – ein Projekt mit ‚Nachhall’.“

Mittlere Unternehmen (200 bis 2000 Mitarbeiter):
Mit ihrem John Lennon Talent Award bieten die Itzehoer Versicherungen jungen Musikern aus dem Rock- und Pop-Bereich über ein Jahr lang ein umfangreiches Coaching-Angebot durch entsprechende Fachleute im künstlerischen und kaufmännischen Bereich. Durch die öffentlichen Wettbewerbskonzerte und Vermittlung weiterer Auftrittsmöglichkeiten erhalten die Bands darüber hinaus die Möglichkeit, ihr Können vor einem großen Publikum zu präsentieren. Die Jury: „Mit dem John Lennon Talent Award fördern die Itzehoer Versicherungen bundesweit und mit hoher Reichweite auf nachhaltige Art und Weise junge Rock- und Pop-Musiker. Die jungen Musiker werden von Profis unterstützt ihre künstlerische Eigenständigkeit weiterzuentwickeln. Sie erhalten das Rüstzeug, um sich im Showbusiness zu Recht zu finden. Ein sehr langfristiges Projekt in einem Bereich, in dem junge Künstler sonst selten ohne kommerzielle Zielsetzung unterstützt werden.“

Kleine Unternehmen (bis 200 Mitarbeiter):
Die Hoppen Innenausbau GmbH engagiert sich seit Jahren maßgeblich für das Niederrhein Musikfestival. Ehrenamtlich übernehmen die Inhaberfamilie und ihre Mitarbeiter den gesamten Bühnenbau, die Buchhaltung des Festivals und unterstützt bei Organisation, Fundraising und Künstlerbetreuung. Das Unternehmen nutzt so sein spezifisches handwerkliches und kaufmännisches Know-How für die Kulturlandschaft am Unternehmensstandort. Die Jury: „Durch das Einbeziehen ihrer Mitarbeiter erreicht die Hoppen Innenausbau GmbH eine persönliche Identifikation mit der Kulturförderung des Unternehmens; die Kulturförderung ist damit Bestandteil der Unternehmensstrategie und -kommunikation; die Familie Hoppen hat ein persönliches Interesse am Gelingen des Festivals, das sie auf ihre Angestellten und Kunden überträgt.“

Der Deutsche Kulturförderpreis wird vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI gemeinsam mit seinen Partnern Handelsblatt und Süddeutsche Zeitung an Unternehmen für herausragende Kulturförderung vergeben. Prämiert werden kreative Förder- und Sponsoringkonzepte, die Risikobereitschaft zeigen, auf Nachhaltigkeit angelegt sind und einen Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Kulturinstitution beinhalten. Insgesamt hatten sich über 100 Unternehmen um den Preis beworben. Die festliche Preisverleihung fand mit freundlicher Unterstützung der Vattenfall Europe AG und der Herrenknecht AG statt.

Der Preis wurde in Anwesenheit der Jury verliehen, der 2009 folgende Personen angehörten: Dr. Clemens Börsig (Vorstandsvorsitzender des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bank AG), Dr. Stephan Frucht (Geschäftsführer des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI), Hans Werner Kilz (Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung), Udo Kittelmann (Direktor Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin), Dr. Hans-Georg Küppers (Kulturreferent der Landeshauptstadt München und Vorsitzender des Kulturausschusses Deutscher Städtetag), Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann (Präsident des Goethe-Instituts), Andreas Mölich-Zebhauser (Intendant und Geschäftsführer des Festspielhauses und der Festspiele Baden-Baden gGmbH), Markus Schächter (Intendant des ZDF), Dagmar Sikorski (Geschäftsführerin der Internationalen Musikverlage Hans Sikorski GmbH & Co. KG), Dr. Willi Steul (Intendant des Deutschlandradios), Nadja Uhl (Schauspielerin) und Bernd Ziesemer (Chefredakteur des Handelsblattes).

Dr. Stephan Frucht, Geschäftsführer des Kulturkreises und Jury-Mitglied, hob hervor: „Der Deutsche Kulturförderpreis ist die einzige bundesweite Auszeichnung für unternehmerische Kulturförderung. Mit der Auszeichnung, die erstmalig 2006 verliehen wurde, möchte der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft Unternehmen in ihrem bestehenden Engagement für Kunst und Kultur bestärken sowie Unternehmen, die sich noch nicht kulturell engagieren, als Kunst-Mäzene oder -Sponsoren gewinnen. Kunstförderung ist für viele Menschen die beste Krisenbewältigung“.