Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) blickt mit Hoffnung, aber auch mit Skepsis auf den in dieser Woche begonnenen Kulturkonvent in Sachsen-Anhalt. Wenn planmäßig bis Ende 2012 Empfehlungen des Konvents zur künftigen Kulturentwicklung und -förderung in Sachsen-Anhalt erarbeitet sein sollen, könnte es für einige Kultureinrichtungen, deren Zukunft viel früher entschieden wird, bereits zu spät sein.

So befindet sich z.B. das Nordharzer Städtebundtheater aktuell in einer völlig ungeklärten Situation, wie bzw. ob überhaupt das Theater in der gegenwärtigen Form in Zukunft noch bestehen kann. Bereits Anfang 2011 hatte der Landkreis Harz eine massive Kürzung seiner Zuwendungen für das Städtebundtheater beschlossen. Die ebenfalls an der Finanzierung beteiligten Kommunen Quedlinburg und Halberstadt zogen ihrerseits mit einer Reduzierung nach. Der Fördervertrag des Landes, das mit fast 3,4 Millionen Euro den Hauptteil der Finanzierung trägt, endet 2012. Wie es dann weitergehen soll, ist derzeit vollkommen offen.

„Angesichts der drängenden Fragen, die sich in Halberstadt, aber auch bei anderen Kultureinrichtungen in Sachsen-Anhalt hinsichtlich ihrer künftigen Finanzierung und Struktur ganz aktuell stellen, fordern wir vom Kulturkonvent die schnellstmögliche Einrichtung einer mit Experten besetzten ‚Task Force’“, sagt Andreas Bausdorf, Stellvertretender Geschäftsführer der DOV. „Diese muss sich umgehend mit den besonderen Brennpunkten im Land auseinandersetzen und Lösungsvorschläge erarbeitet. Es kann nicht sein, dass der an sich sehr begrüßenswerte Kulturkonvent für manche Orchester und Theater in Sachsen-Anhalt allein aufgrund des Verstreichens der Zeit einfach zu spät kommt“, so Bausdorf abschließend.

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