In Archiven stöbern, Museen besuchen oder sich über neueste Forschungsergebnisse informieren – das geht in Zukunft ganz bequem von zu Hause aus. Möglich wird dies durch die Deutsche Digitale Bibliothek. Das Bundeskabinett beschloss heute ihre Einrichtung.
In der Deutschen Digitalen Bibliothek sollen die Bestände von mehr als 30.000 Archiven, Bibliotheken, Museen und vielen anderen Einrichtungen digital erfasst und online zugänglich gemacht werden.
Um sie zu erschließen, ist der Einsatz neuester Such- und Präsentationstechniken vorgesehen. Dadurch werden virtuelle Museumsbesuche ebenso möglich wie 3D-Darstellungen eines wissenschaftlichen Modells.
Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger
Die Deutsche Digitale Bibliothek – kurz DDB - wird nicht nur Spezialisten, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern einen Zugang zu Kultur und Wissenschaft eröffnen. Durch das neue Portal werden wissenschaftliche Informationen und kulturelle Zeugnisse für jedermann ganz einfach per Mausklick von zu Hause aus erreichbar sein.
Starten soll das neue Portal 2011. Auf Dauer soll die DDB dann in die Europäischen Digitale Bibliothek "Europeana" integriert werden. Ihr Zugangsportal ist schon seit Ende 2008 online.
Quantensprung in der Welt der digitalen Information
Die Deutsche Digitale Bibliothek sei "ein Quantensprung in der Welt der digitalen Information", erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann nach der Entscheidung des Bundeskabinetts. Sie gewährleiste dauerhaft und ohne rein kommerziellen Zweck einen Zugang zu Kunst und Kultur. Zudem sichere sie in digitaler Form kulturelle Zeugnisse und wissenschaftliche Informationen für kommende Generationen.
Besonders begrüßte Neumann, dass mit der DDB die digitale Verfügungsgewalt über das kulturelle Erbe in öffentlicher Verantwortung bleibe. Auch im Hinblick auf die Wahrung von Urheberrechten sei die DDB eine angemessene Antwort auf das Vorgehen des US-Unternehmens "Google", das digitale Rechte für große Bibliotheksbestände zu einem einmaligen Betrag auf Dauer erwirbt.
Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Kommunen
Die DDB ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Gemeinden. Der Bund finanziert den Aufbau der zentralen Infrastruktur aus dem Konjunkturprogramm II. Die Mittel für den laufenden Betrieb ab 2011 werden je zur Hälfte vom Bund und von den Ländern aufgebracht.
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