"Die Auswärtige Kulturpolitik in ein Bundeskulturministerium zu verschieben, wäre ein schwerer Fehler." Das erklärte Dr. Kurt-Jürgen Maaß, der Generalsekretär des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa), heute in Stuttgart und reagierte damit auf derzeit kursierende Überlegungen, dem Staatsminister für Kultur und Medien künftig auch die Auslandskulturarbeit anzuvertrauen. Als unbestrittenes Fundament ("Dritte Säule") der Außenpolitik sei die Auswärtige Kulturpolitik auf enge Zusammenarbeit mit dem Außenminister angewiesen, so Maaß. Eine Vermengung ihrer Aufgaben mit denen der nationalen Kulturförderung werde ihrem außenpolitischen Auftrag nicht gerecht. "Es geht nicht einfach um die Förderung der Kultur im Ausland, sondern darum, mit Kulturarbeit Ziele der Außenpolitik zu unterstützen." Die deutschen Diplomaten im Ausland könnten die Kultur nur dann für ihre Arbeit sinnvoll nutzen, wenn sie Teil ihrer Ausbildung und diplomatischen Biografie bleibe. "Es ist für mich ein Alptraum," so Maaß, "mir vorzustellen, dass wir plötzlich eine weitere Bürokratieebene einbauen, die gar keine eigene diplomatische Auslandserfahrung hat und letztlich nur bremsen kann." In allen westlichen Industrieländern gehöre die Auswärtige Kulturpolitik selbstverständlich zum Aufgabenbereich des jeweiligen Außenministeriums.
Kurt-Jürgen Maaß hat soeben einen Sammelband unter dem Titel "Kultur und Außenpolitik" im Nomos-Verlag veröffentlicht, an dem 25 Autorinnen und Autoren beteiligt sind. Bundespräsident Horst Köhler hat ein Geleitwort zu dem Band geschrieben.
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Quelle
http://www.ifa.de